Auf dem Toten Mann beim Hirschkaser im südlichen Lattengebirge verletzte sich eine 61-jährige Wanderin aus Hessen schwer am Oberschenkel. Das Team des Salzburger Rettungshubschraubers Christophorus 6 und bayerische Bergretter versorgten die Frau. Sie wurde ins Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen.
Oft auch Salzburger Helikopter im Einsatz
Oberhalb der Schappachalm beim Watzmann kollabierte ein 28-Jähriger aus dem Landkreis Freising bei München. Beamte der deutschen Bundespolizei, die zufällig in der Nähe waren, leisteten Erste Hilfe. Wiederum flog die Besatzung des Salzburger Rettungshubschraubers den Bayern ins Tal zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Viele notärztliche, bergretterische Aufgaben
Beim Watzmannhaus auf der Nordseite des Massivs brauchte ein 50-jähriger Bergsteiger rasche Hilfe wegen einer akuten Erkrankung. Der Mann aus Mittelfranken wurde vom Team des Notarzthubschrauber Christoph 14 ins Spital nach Traunstein geflogen.
Bei der Halsgrube auf der Reiter Alpe wollte ein 42-jähriger Münchner auf den Teufelskopf aufsteigen. Er geriet am Wandfuß des Knittelhorns auf einen verfallenen, ausgesetzten und nicht mehr gepflegten Steig. Über diesen wollte er zu einer Wildfütterung ins Klausbachtal absteigen. Dabei rutschte er in einer steilen Rinne aus und rief via Mobiltelefon um Hilfe, weil er weder vor noch zurück konnte.
Bergretter aus Ramsau bei Berchtesgaden und das Team des Rettungshubschraubers Christoph 14 kümmerten sich um den Münchner.
Beste Verhältnisse, Fotos von Donnerstag
Das äußerst gute und stabile Wetter lockte seit langer Zeit immer mehr Frauen, Männer und Jugendliche zum Bergsport in die Region – auch ins grenznahe Salzburg. Aktuelle Fotos von Donnerstagmorgen, 21. September 2023:
Schwierige Hilfe auf dem Gipfelgrat
Auf der Watzmann-Mittelspitze verletzte sich ein 31-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen bei einem Sturz am Fuß und hatte dann große Schmerzen. Das Team von Christoph 14 setzte wieder zwei Ramsauer Bergretter mit der Stahlseilwinde beim Patienten ab. Dessen Begleiter musste dann ebenfalls vor dem Absturz gesichert werden. Wenig später gelang für beide auf dem Luftweg der Abtransport ins Tal. Der Verletzte wurde in Spital nach Bad Reichenhall gebracht.
Holzsplitter in den Fuß gerammt
Auf der Falzalm unterhalb des Watzmann stürzte ein 60-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg so unglücklich auf einen Ast, dass er sich einen dicken Holzsplitter in den Fuß rammte. Auch dieser Mann hatte große Schmerzen. Ein einheimischer Bergführer leistete Erste Hilfe und alarmierte die Einsatzkräfte. Wiederum kam der Traunsteiner Rettungshubschrauber zum Einsatz. Das Team flog den Urlauber „nur“ ins Tal und übergab ihn dort der Besatzung eines Rettungswagens – für die Fahrt ins Krankenhaus. Der Helikopter wurde nämlich schon wieder für den nächsten schwierigen Einsatz im Hochgebirge benötigt.
Beim Watzmannhaus mussten sich die Einsatzkräfte um einen 50-jährigen Wanderer kümmern, der sich die Schulter ausgekugelt hatte – wiederum sehr schmerzhaft, und wieder folgte ein Hubschraubereinsatz.
Mühsame Suche wegen zerplatzter Liebesballons
Liebesballons einer Hochzeitsgesellschaft im Tiroler Unterland schafften es bis ins Berchtesgadener Land, wo sie an einem Baum im Gebirge hängenblieben und zerplatzten. Bergsteiger im Tal deuteten die Fetzen als Unfallopfer, das mit den Händen die Zeichen einer Notlage gibt. So rückten Bergretter aus, die dann bei den Überresten der Ballons auch schriftliche Liebesbotschaften aus Brixen im Thale (Tirol) fanden. Sechs Mann der Einsatzkräfte waren stundenlang wegen dieses Fehlalarms unterwegs.
Vom schwierig zu besteigenden Hochkalter wurden zwei Bergsteiger aus München gerettet. Der Mann und die Frau waren unverletzt, konnten aber nicht mehr weiter. Sie hatten sich verirrt.
Notruf über Lichtzeichen?
Weiters ging am Abend ein Notruf ein, man habe beim Hocheck auf dem Watzmann-Gipfelgrat einige Blinkzeichen gesehen. Bayerische Bergrettungsleute konnten mit Ferngläsern erkennen, dass einige Bergsteiger im Anstieg waren.
Auf dem Hocheck verletzte sich ein 58-jähriger Urlauber aus Rheinland-Pfalz am Knie schwer und brauchte notärztliche Hilfe. Wiederum flog das Team von Christoph 14 zur Unfallstelle, versorgte den Mann und brachte ihn ins Tal. Auch hier waren auf dem Boden wieder Bergrettungsleute beteiligt.
Bei der Talstation der Materialseilbahn für die Blaueishütte zog sich ein 23-jähriger Urlauber aus der Oberpfalz eine schwere Bänderverletzung zu. Der zufällig anwesende Hüttenwirt kümmerte sich um die Erstversorgung. Der junge Mann wurde mit dem Bergrettungsauto ins Spital nach Bad Reichenhall gebracht.
Nachtflug-Heli angefordert
Beim Abstieg von der Watzmann-Südspitze verletzte sich eine 32-jährige Alpinistin aus Niederbayern. Der Rettungseinsatz dauerte so lange, dass der nachtflugtaugliche Notarzthubschrauber „RK2“ aus dem Tiroler Außerfern angefordert werden musste. Wenig später gelang es den Bergrettern, die Frau auf dem Boden ins Tal zu bringen – sodass das Hubschrauberteam wieder umkehren konnte.
Ein 52-jähriger Schwabe erlitt bei der Ofentalscharte eine schwere Verletzung am Sprunggelenk – wiederum eine Aufgabe für Christoph 14 und einige Bergrettungsmänner aus Ramsau bei Berchtesgaden.
25-jährige Salzburgerin in großer Not
Bei der langen und schwierigen Überschreitung des gesamten Gipfelgrates auf dem Watzmann erlitt eine 25-jährige Salzburgerin eine schwere Fußverletzung. Mehrere Bergretter kamen privat an die Unfallstelle und leisteten Erste Hilfe. Wenig später war das Team des Notarzthubschraubers Christoph 14 an Ort und Stelle, nahm die junge Frau mit der Stahlseilwinde an Bord und flog sie ins Spital.
Bei der Blaueishütte auf dem Hochkalter brauchte ein 39-jähriger Einheimischer wegen einer tiefen Fleischwunde und einem gebrochenen Unterschenkel notärztliche Hilfe. Und beim Mooslahnerkopf stieß sich eine 46-jährige Alpinistin einen Ast tief in den Oberschenkel. Wiederum kombinierten die Einsatzkräfte die Hilfe aus der Luft mit bodengebundenen Ressourcen.
Lange Suchaktion für zwei Inder
Es gab dann noch zwei aufwändige und zermürbende Suchaktionen für Vermisste auf dem Watzmann. Beide gingen glimpflich aus. Sehr lange dauerte dabei der Einsatz für zwei vermisste Inder, die mit knapper Not die gesamte Überschreitung schafften und nach vielen Stunden von den Einsatzkräften im Wimbachgries aufgespürt werden konnten. Auch der nachtflugtaugliche Polizeihubschrauber Edelweiß 5 war mit Wärmebildkamera bei dieser Suchaktion im Einsatz.
Das sei nur eine Auswahl von einer viel längeren Liste, die das Einsatzgeschehen der letzten Tage und Wochen dokumentiere, sagt Markus Leitner, Sprecher des Roten Kreuzes und der Bergrettungsleute im Berchtesgadener Land.