Operationssaal Operation Eingriff Medizin Chirurgie Neue  Hoffnung gibt es nun für die Vielzahl der Menschen, die an Migräne leiden. Laut Schätzungen geht es um elf Prozent der Gesamtbevölkerung in Österreich – vor allem Frauen mit quälend chronischen Kopfschmerzen. Nun gibt es eine Operationsmethode, die dem ein Ende bereitet.
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Personalmangel trifft Landeskliniken schwer

Auch in Salzburgs Spitälern verschärft sich der Personalmangel immer mehr. Zuletzt waren 235 Vollzeitstellen von 3.740 Pflegekräften unbesetzt. Das seien sechs Prozent, sagt Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). Es fehlen auch 40 Ärzte. 170 Betten können nicht belegt werden, bei Operationen gibt es Einschränkungen.

„Sämtliche Notfall-Eingriffe können ohne Einschränkungen durchgeführt werden“, versichert Landesrätin Gutschi. In den Notaufnahmen für Erwachsene und Kinder seien derzeit die üblichen Krankheitsbilder zu verzeichnen: Infekte, Luftnot, akutes Koronarsyndrom, Bauchschmerzen, Dekompensation – und viele Fälle mit sozialer Indikation, also Patientinnen und Patienten, die zuhause nicht ausreichend versorgt werden können.

Keinerlei Einflüsse durch Corona

Die aktuelle Variante von Corona sei hingegen kein Thema in der ambulanten oder stationären Versorgung. In den Krankenhäusern rechnet man damit, dass sich mit dem Beginn der kalten Jahreszeit die Zahlen der Infektionserkrankungen wie jedes Jahr wieder erhöhen.

Angesichts der älter werdenden Bevölkerung mit multiplen Krankheitsbildern, die in den Spitälern versorgt werden müssen, sei es dringend erforderlich, die vom Gesundheitsminister angekündigte Gesundheitsreform zu realisieren – beispielsweise mit einer Stärkung der niedergelassenen Versorgung und Maßnahmen, die die Patienten wieder besser durch das Gesundheitssystem leiten, so die Gesundheitslandesrätin.

Ausländische Fachkräfte weiter gesucht

Zudem müsse die Prävention deutlich ausgebaut, damit die Bevölkerung möglichst lange in Gesundheit und zu Hause alt werden könne. Neben vielen Maßnahmen, die auf Landesebene umgesetzt wurden, um dem Pflegepersonalmangel entgegen zu wirken, brauche es auch qualifizierten Zuzug, betonte Gutschi. So soll eine zentrale Anlaufstelle für im Ausland erworbene Qualifikationen implementiert werden.

„Völlig überfüllte Ambulanzen“

„Wir haben extreme Wartezeiten für Routineeingriffe und völlig überfüllte Ambulanzen, weil wir auch zu wenige Ärztinnen und Ärzte haben“, sagt Markus Pitterka, Zentralbetriebsratsvorsitzender der Salzburger Landeskliniken. Im Uniklinikum – das sind das Landeskrankenhaus Salzburg und die Christian-Doppler-Klinik – würden derzeit 40 Arztstellen nicht besetzt sein: „Und wir haben zunehmende Rekrutierungsprobleme beim Verwaltungs- und Betriebspersonal“.

Lange Wartezeiten bei vielen Operationen

Die Situation sei seit Jahresbeginn bei kleineren Schwankungen de facto unverändert. Sie bedeute für die Patienten mitunter lange Wartezeiten. Auf der Orthopädie im Uniklinikum lagen diese vor nicht allzulanger Zeit im Schnitt noch bei über einem halben Jahr. „Gerade jetzt nach Ende der Urlaubszeit arbeiten die Leute bis zum Anschlag – und die Situation wird sich eher noch zuspitzen“, sagte Pitterka. Patienten müssten in Ambulanzen teilweise sechs bis sieben Stunden warten, bis sie drankommen. „Dafür können wir als Unternehmen nichts. Aufgrund der Größe des Einzugsbereichs rennen uns die Leute aber die Türen ein. Weil es zu wenig Versorgung im niedergelassenen Bereich rundherum gibt.“

Heftige Kritik: Unfairness bei Pflegebonus?

Der Frust bei den Mitarbeitern sei mittlerweile sehr groß. So seien etwa beim Pflegebonus viele Mitarbeiter ausgegrenzt worden, weil sie nicht nach dem Pflegegesetz, sondern nach dem Assistenzberufegesetz arbeiten würden. „Das betrifft auch Physiotherapeuten, Radiotechnologen und Ärzte. Der Stimmung war das nicht förderlich.“

Auch für Pitterka ist es Ziel, mehr junge Menschen für medizinische Berufe zu interessieren. „Es braucht besonders in der Pflege mehr Ausbildungsplätze und bessere Ausbildungsbedingungen – auch monetär.“ Die Politik sei gefordert, hier rasch Entscheidungen zu treffen und nicht jeden Cent fünfmal umzudrehen. „Die Tätigkeit am Patienten sollte zudem als Schwerarbeit gelten – das ist eine gewerkschaftliche Forderung seit Jahren.“