Bagger auf neugebauter, überfluteter Bahnstrecke der Pinzgauer Lokalbahn
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Umwelt & Klima

Wiederaufbau von Schutzdamm verzögert

Nach den Hochwasserschäden Ende August in Niedernsill (Pinzgau) werden sich die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau einer Trasse verzögern. Der Schutzdamm wurde unterspült und eine Betonmauer brach.

Über zwei Wochen nach dem Hochwasser geht man in Niedernsill im Oberpinzgau nun davon aus, dass der Schutzdamm entlang der Trasse der Pinzgaubahn unterspült und gebrochen war, weil sich die Betonmauer noch in Bau befunden hatte und zu wenig dick gewesen sei. Die jüngsten Schäden seien jedenfalls so massiv, dass der Wiederaufbau der Trasse, der ja durch das starke Hochwasser im Sommer 2021 notwendig geworden ist, sich nun verzögern wird.

Mehrere Begutachtungen bestätigen zu dünne Wand

Die zerstörte Betonwanne auf der Trasse der Pinzgaubahn ist jetzt gut sichtbar, nachdem das Wasser auf den gefluteten Flächen in Niedernsill abgeflossen ist. Durch die Hochwasser führende Salzach ist der Schutzdamm gebrochen und wurde unterspült.

Unterspülter Teil der neuen Bahnstrecke der Pinzgauer Lokalbahn
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Nach mehreren Schadensbegutachtungen geht man nun davon aus, dass bei dem Damm noch eine Schicht Beton gefehlt habe, um stabil genug zu sein, sagte der Niedernsiller Bürgermeister Günther Brennsteiner (ÖVP): „Das war wirklich eine Verkettung von unglücklichen Umständen, weil die Baustelle noch am Laufen war und an der Stelle, wo der Damm unterspült wurde, sind die Betonarbeiten nicht zur Gänze abgeschlossen gewesen.“

Trasse wurde 2021 bereits stark beschädigt

Die Trasse zwischen Niedernsill und Mittersill ist bereits beim Hochwasser 2021 stark beschädigt worden und wird seitdem wieder aufgebaut. 12 Millionen Euro kostet allein dieser Abschnitt. Bis zum Herbst hätte der Wiederaufbau abgeschlossen sein sollen.

Durch die jüngsten Schäden aber verzögert sich nun der Aufbau. Der Dammbruch habe für den Wiederaufbau der Bahntrasse jedenfalls Konsequenzen, sagt Brennsteiner: „Die Mauerarbeiten werden jetzt immer in kleineren Etappen komplett fertiggestellt.“

Trotz der erneuten Schäden hält der Niedernsiller Bürgermeister an der Pinzgaubahn fest – für den Oberpinzgau sei die Bahn neben der Landesstraße die einzige Anbindung an den Verkehr.