Lange Staus
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Verkehr

Lange Staus auf Tauernautobahn A10

Umfangreiche Staus hat es am Samstag fast den ganzen Tag auf der Tauernautobahn gegeben. Ursache dafür war der starke Urlauberrückreiseverkehr und die Tunnelkettenbaustelle zwischen Golling (Tennengau) und Pfarrwerfen (Pongau).

Die zu Wochenbeginn gestartete Sanierung der Tunnelkette zwischen Werfen (Pongau) und Golling auf der Tauernautobahn A10 hat am Samstag für lange Staus in beiden Fahrtrichtungen gesorgt. „In Richtung Salzburg muss man mit eineinhalb Stunden Verzögerung rechnen“, sagte Harald Lasser vom ÖAMTC Samstagmittag. Es gebe regen Rückreiseverkehr in Richtung Norden, das führe durch den einspurigen Baustellenbereich zu Staus.

Auch Ausweichrouten stark überlastet

In Richtung Süden war die Situation ebenfalls angespannt: Es gab rund fünf Kilometer Rückstau und Wartezeiten von etwa einer Dreiviertelstunde. Auch auf den Ausweichrouten wie der B159 – kam es am Samstag zu Verzögerungen durch Überlastung. Doch nicht nur auf der Autobahn standen die Lenkerinnen und Lenker. Auch in den Anrainergemeinden ist der Verkehr zum Erliegen gekommen – sehr zum Missfallen der Bevölkerung.

Das sorgt für Unmut in den Anrainergemeinden, schilderte Peter Harlander (ÖVP), der Gollinger Bürgermeister: „Da ist nicht nur die B159 gestanden, sondern auch bei uns in der Bahnhofstraße und andere Straßen. Und das ist einfach gerade auch für die Wirtschaft und für unsere Geschäfte im Ort schwierig. Und wenn das so weitergeht, dann ist das einfach eine Zumutung, die wir sicher so nicht zwei Jahre lang akzeptieren können.“

Keine Abfahrtssperren mehr wie im Sommer

Jene Autofahrerinnen und Autofahrer die durch Golling Richtung Süden fahren haben davor bereits Kuchl (Tennengau) durchquert. Da es keine Abfahrtssperren mehr wie im Sommer gibt, will man so den Stau umgehen, sagte Bürgermeister Thomas Freylinger von der ÖVP: „Wir haben das sogar damals mehrmals mitgeteilt, wo unsere Befürchtungen liegen, dass das einfach in den nächsten zwei Jahren unhaltbar wird. Und wenn es heißt, angesagte Katastrophen passieren nicht, dann würde ich es anders sehen. Nämlich dann, wenn man die Argumente von uns nicht ernst nimmt und wenn man einfach mit schönen Reden versucht, über ein Chaos hinwegzugehen.“

Pongauer Bürgermeister fordern weitere Gespräche

Auch die Gemeinden Hüttau (Pongau) und Pfarrwerfen (Pongau) spüren den Ausweichverkehr massiv, schilderte der Bürgermeister von Pfarrwerfen, Bernhard Weiß (ÖVP): „Wir brauchen dringend Unterstützung, dass wir im Kreuzungsbereich der Kreuzbergmaut bzw. auch in Imlau, dass wir dort möglicherweise sogar einen Kreisverkehr hinbringen, dass der Ausweichverkehr dort besser fließen kann.“

Die betroffenen Pongauer Bürgermeister fordern, dass Transit-Lastwagen auf der Autobahn bleiben müssen. Die Anrainergemeinden hoffen jetzt auf weitere Gespräche mit der ASFINAG und dem Land, die zur Verbesserung der Verkehrssituation entlang der Tunnelbaustellen auf der A10 beitragen.

Auch Verkehrsreferent Schnöll nennt Situation „untragbar“

Einen entsprechenden ASFINAG-Verkehrsgipfel fordert heute per Presse-Aussendung auch Landeshauptmann-Stellvertreter, Verkehrsreferent Stefan Schnöll von der ÖVP. Entlastungsmaßnahmen seien dringend nötig, so Schnöll – die aktuelle Verkehrslösung im Baustellenbereich sei untragbar und müsse adaptiert werden.

Der Protest gegen das Baustellenmanagement der ASFINAG nimmt zu. Bei einem Treffen in St. Johann haben Frächter und Tourismusbetriebe heftige Kritik geübt. Die Sanierung von fünf Autobahntunnels zwischen Golling und Werfen dauere noch bis Juni 2025.

„Tauernautobahn ist derzeit das schlimmste Nadelöhr“

„Die Tauernautobahn ist derzeit das schlimmste Nadelöhr Österreichs“, meinte Lasser. Solange die Tunnelsanierung dauere, werde es wohl Probleme in diesem Bereich geben. Er riet Pendlern, sich ab Montag auf die Verkehrslage einzustellen und Verzögerungen einzuplanen.