IS-Anhängerin aus Hallein
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Chronik

Rückkehr von einstiger IS-Anhängerin weiter fraglich

Die Rückkehr einer Halleinerin nach Österreich, die vor fast zehn Jahren als IS-Anhängerin nach Syrien ging, ist weiter fraglich. Das Außenministerium schlug zuletzt vor nur die beiden Kinder der Frau zu holen. Das lehnt die Familie von Maria G. aber ab. Die beiden Buben bräuchten ihre Mutter.

Die Buben sind fünf und sieben Jahre alt und bräuchten jedenfalls Stabilität und Sicherheit – dafür sei es wichtig auch ihre Mutter aus Syrien zu holen, sagt die Mutter von Maria G. im ORF-Interview: „Die Kinder haben bereits ihren Vater verloren, jetzt will man ihnen die Mutter auch noch nehmen. Ich möchte nicht wissen, was für ein Trauma das bei den Kindern auslösen würde.“

Kinder der Halleiner IS-Anhängerin
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Die junge Frau ging 2014 nach Syrien, wo sie mit einem IS-Kämpfer zwei Kinder bekam. Der Mann ist mittlerweile verstorben.

Anwältin: „Sie wird sich Strafverfahren stellen“

Die Kritik, dass sich die Halleinerin ja nicht dem IS hätte anschließen müssen, kann die Anwältin der Familie, Doris Hawelka, nachvollziehen, aber: „Ich glaube, man muss schon irgendwo die Kirche im Dorf lassen. Sie war damals 17 Jahre alt und hat einen fatalen Fehler begangen. Ihr ist auch bewusst, dass sie sich in Österreich einem Strafverfahren stellen muss, was sie auch tun wird. Nur, wer nicht dafür kann, sind die beiden Kinder.“

In der Zeit in der Maria G. die in Österreich zu erwartende Haftstrafe absitzen würde, würden sich die Großeltern um die Kinder kümmern, heißt es. Das Außenministerium hat bis Ende Oktober Zeit offiziell mittels Bescheid über die Rückholung der Frau und ihrer Kinder zu entscheiden.