Sexerpressungsschreiben
Polizei Salzburg
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Chronik

Sexerpressungs-Mails im Namen der Polizei

Sex-Erpressungen nehmen in Salzburg wieder zu. Die Erpresser gaukeln vor von der Polizei zu sein oder treten sogar im Namen des Polizeidirektors auf – dazu verwenden die Unbekannten offiziell-wirkende E-Mails von Behörden. Mit diesen Fake-Mails sind die Kriminellen auch durchaus erfolgreich.

Interpol, Staatspolizei, Europol, Bundeskriminalamt, ein offiziell wirkendes Schreiben gibt es auch mit Daten des Salzburger Landespolizeidirektors Bernhard Rausch: es ist Authority-Scam in Kombination mit Sextorsion – sprich: Sex-Erpressung.

Scham und Schuldbewusstsein

Die Täterinnen und Täter arbeiten mit mehreren Tricks, sagt Martin Kaltenegger von der Kriminalprävention im Salzburger Landeskriminalamt. „Sextorsion ist zum Massenphänomen geworden. Die Erpresser arbeiten mit dem Schamgefühl der Opfer. In den Mails steht dann zum Beispiel, dass auffällige Aktivitäten festgestellt worden sind – beispielsweise auf Pornoseiten, dass Kinderpornographisches Material heruntergeladen worden wäre etc. Scham, Schuldbewusstsein: mit diesen Elementen kommt diese Erpressung zustande“, sagt der Landeskriminalist.

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Die betrügerischen Schreiben nennen den Namen von Landespolizeidirektor Bernhard Rausch korrekt, patzen allerdings bei dessen genauer Bezeichnung und bei der korrekten Schreibweise der Stadt Salzburg
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„Pädophilie“ wird laut Duden korrekt mit ä anstatt e geschrieben
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„Um Medienauftritte zu vermeiden, die Ihr Image beschmutzen … könnten“ verlangen die Betrüger binnen 72 Stunden eine „Rechtfertigung“ per Email
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Die Betrüger wechseln im Text zwischen strengem Behördenton und einer „Einladung, um zu dienen und zu gelten, was rechtmäßig ist“
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Briefkopf, Hintergrund und Signatur sind aus verschiedenen Quellen bunt zusammenkopiert

Täterinnen und Täter sitzen meist in afrikanischen Ländern: „Wenn man ein E-Mail bekommt, ist noch nichts passiert. Man liest sich das durch, schaut dann auf diversen Rechercheseiten im Internet und ist dann auf einem guten Weg herauszufinden, ob das von Betrügern stammt. Aber keinesfalls zahlen! Sollte man doch gezahlt haben, dann sofort Anzeige erstatten“, sagt Kaltenegger.

64 geglückte Erpressungsfälle sind österreichweit bekannt – der Schaden beläuft sich auf 400.000 Euro. Die Polizei reagiert mit Spezialpolizistinnen und Polizisten und verstärkt auch hier die Kriminalprävention.