Pensionisten als Schulbuslenker
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Verkehr

Pensionisten als Schulbuslenker gefragt

Weil Schulbusse nur wenige Stunden am Tag benötigt werden und sich dafür kaum hauptberufliche Lenkerinnen und Lenker finden lassen, kommt Pensionistinnen und Pensionisten in Salzburg hier eine wichtige Rolle zu. Die Taxiinnung lädt die Senioren dazu regelmäßig zu Fahrsicherheitstrainings ein.

Der 83-jährige Peter Randorf ist einer dieser leidenschaftlichen Taxilenker und hat in seinem Berufsleben bisher 2,5 Millionen Kilometer erfolgreich zurückgelegt. Das regelmäßige Training ist für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Weil man immer wieder was Neues dazulernt, ganz einfach. Ich bin das vierte Mal hier, und trotzdem hört man immer wieder neue Sachen oder erinnert sich an Sachen, die man eigentlich schon fast vergessen hat.“

Pensionisten mit flexibler Zeiteinteilung gesucht

Pensionistinnen und Pensionisten wie er sind zur Schülerbeförderung in Salzburg unverzichtbar, heißt es beim Fahrsicherheitstraining der Salzburger Taxiinnung. „Weil man am Tag maximal zwei bis drei Einsatzstunden hat, kriegt man dazu keinen hauptberuflichen Lenker. Da haben wir teils Hausfrauen, teils Pensionisten. Die wollen wir unbedingt behalten in der Branche, die brauchen wir dringend“, sagt der Obmann der Salzburger Taxiinnung, Erwin Leitner.

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Berufskraftfahrer Peter Randorf hat mit dem Taxi bereits zweieinhalb Millionen Kilometer zurückgelegt
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Auf der Schleuderplatte im Fahrsicherheitszentrum simulieren Wasserfontänen plötzliche Hindernisse
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Randorf ist 83 Jahre alt und leidenschaftlicher Taxifahrer
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Pensionisten sind als Schulbuslenker unverzichtbar und trainieren regelmäßig ihr Reaktionsvermögen
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Die Salzburger Taxiinnung kann den Bedarf an Schulbuslenkern ohne Pensionistinnen und Pensionisten nicht decken

Das Fahrtsicherheitstraining in Saalfelden (Pinzgau) ist dabei besonders wichtig. „Man sieht ja, wie schwierig es ist, das Fahrzeug im Griff zu haben, wenn Aquaplaning oder eine Eisfläche entsteht. Das ist ganz wichtig, dass man da mitmacht“, sagt Leitner. Daher werden vor allem Bremsmanöver bei schwierigen Verhältnissen oder das Ausweichen vor Hindernissen geübt.

Regelmäßiges Fahrtraining für Sicherheit wichtig

„Die Pensionisten sind immer die Frechsten. Die probieren es natürlich aus und gehen über das Limit, sehen aber, dass hier eine Grenze da ist, und ich hoffe, sie akzeptieren es auch“, sagt dazu ÖAMTC-Fahrtechniktrainer Andreas Glück. „Auch wenn man sehr viele Kilometer im Jahr fährt, ist es so, dass man vielleicht einmal eine Gefahrensituation hat, und wenn man dann trainiert hat, besteht die Chance, dass man sie auch wirklich bewältigt“, sagt Glück.

Pensionisten als Schulbuslenker gefragt

Vor allem für Lenkerinnen und Lenker von Schultransporten gelte es, vorsichtig und besonnen zu sein. „Die Kinder erzählen sehr viel, und man muss halt auf alle Probleme ein bisschen eingehen“, sagt Taxilenker Helmut Schachner. Er ist einer der „Excellent Drivers“ – Taxilenkerinnen und -lenker, die einen speziellen Lehrgang samt Fahrsicherheitstraining absolvierten und dafür mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet wurden.