Anton Holzer im ORF Interview
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Politik

Rettungschef wird Asylbeauftragter des Landes

Landesrettungskommandant Anton Holzer wird mit 1. November zum Asyl-Sonderbeauftragten des Landes Salzburg. Das hat die Landesregierung Dienstagvormittag öffentlich gemacht. Holzer soll sich nicht nur um Quartiere, sondern auch um die Integration in den Arbeitsmarkt kümmern.

Er soll mit dem für die Asylquartiere zuständigen Ressort von Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), aber auch mit dem Sozialressort von Christian Pewny (FPÖ) und dem Arbeitsmarkt-Ressort von LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP) eng zusammenarbeiten. Der neue Koordinator soll unter anderem dafür sorgen, dass Geflüchtete angebotene Deutsch- und Kulturkurse tatsächlich besuchen und sich damit besser in die Gesellschaft integrieren können. Das will er etwa schaffen, indem Kurse nahe der Quartiere angeboten werden, sowie mit verschiedenen Projekten.

Angesiedelt ist der Posten im Ressort von Schwaiger. Es gehe nicht nur darum, dass Geflüchtete in Salzburg ein Dach über dem Kopf haben, betont der ÖVP-Landesrat: „Das Ziel ist zum einen, dass wir auch in Salzburg den entsprechenden Beitrag zu den vom Bund vorgegebenen Asylquoten leisten. Aber viel mehr wollen wir, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz konsequent verfolgen. Angesichts des Personalmangels in vielen Branchen müssen wir die Menschen, die hier bleiben können, schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt integrieren.“ Dazu müsse man ein „schwierige Puzzle ganzheitlich angehen“.

Marlene Svazek, Josef Schwaiger und Anton Holzer (v.l.n.r.)
Land Salzburg/Melanie Hutter
LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ) und Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) mit dem künftigen Landesasylkoordinator Anton Holzer

Einige Baustellen bei Asylquartieren

Doch schon bei den Asylquartieren gibt es einige Baustellen: Am 6. September läuft der Vertrag mit dem ehemaligen Seven-Days-Hotel in Puch-Urstein (Tennengau) aus. Rund 100 Geflüchtete aus der Ukraine müssen umgesiedelt werden. Ein Teil wird ins Herz-Jesu-Heim in Salzburg-Riedenburg ziehen, weitere nach Goldegg (Flachgau) sowie ins Austria-Trend-Hotel in Wals-Himmelreich (Flachgau). Hier sei man allerdings noch in Gesprächen über eine weitere Vertragsverlängerung.

Für die Zukunft gibt es aber auch schon fixierte Pläne für das ehemalige ASFINAG-Gelände bei der Autobahnauffahrt Salzburg-Mitte. Dort sind die Verträge mit der Salzburg AG bereits unterschrieben. Anfang des kommenden Jahres sollen Container aufgestellt werden, um Platz für ungefähr 100 Asylsuchende schaffen. Auch der Bund hat sich eine Fläche gesichert. Wie viele Menschen dort ebenfalls in Containern untergebracht werden können, ist aber unklar.

Svazek: „Massenquartier“ als Negativbeispiel

FPÖ-Chefin LH-Stv. Marlene Svazek hat an Holzer zum Antritt aber schon eine Forderung. Das vom Bund betriebene „Massenquartier“ in Bergheim (Flachgau) sei ein Negativbeispiel, das das Land Salzburg so nicht wolle: "Ein Quartier dieser Größenordnung bedarf einer umfassenden Betreuung sowie entsprechender Kontrollen. In Salzburg geht es jedenfalls darum, „mit der Situation bestmöglich umzugehen, sodass auch die Belastung für die Salzburger Bevölkerung und den Steuerzahler möglichst gering ist“.

Seit 2009 Kommandant des Roten Kreuzes

Der 59-jährige Holzer arbeitete seit mehr als 40 Jahren beim Roten Kreuz Salzburg. Er ist seit 2009 Landesrettungskommandant im Ehrenamt. Dieses Amt übernimmt künftig sein derzeitiger Stellvertreter Stefan Herbst. Holzer legt nun mit Beginn der neuen Aufgabe alle Funktionen im Roten Kreuz zurück, auch seinen bisherigen Brotberuf in der Leitung der Blutspendezentrale sowie alle Ehrenämter: „Als Berater stehe ich aber noch zur Verfügung“, sagte er dem ORF.

Während der CoV-Jahre war Holzer auch für die Organisation der Testteams und der Impfstraßen im Land Salzburg zuständig.