Im Hochgebirge der Tauern kämpfe man zunehmend mit Trockenheit und Wassermangel. Das teilt nun der Salzburger Alpenverein mit, der selbst mehrere Schutzhütten betreibt.
Flugbild: Gerald Lehner
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Wirtschaft

Hüttenwirte kämpfen gegen Wassermangel

Im Hochgebirge der Tauern kämpfe man bei der Bewirtschaftung von Schutzhütten zunehmend mit Trockenheit und Wassermangel. Das teilt nun der Salzburger Alpenverein mit, dem selbst mehrere Hütten gehören.

Im Gebiet des Großvenedigers – des höchsten Berges von Salzburg – musste die auf Osttiroler Seite liegende Neue Prager Hütte wegen Wassermangels diesen Sommer kurzfristig schließen. Das spüren auch benachbarten Hütten auf der Salzburger Seite der Tauern, die an Weitwanderwegen liegen.

Weitwanderungen nicht mehr zu schaffen

Die Wasserknappheit betreffe vor allem sehr hochgelegene Hütten, sagte Peter Kraus, Landesvorsitzender des Österreichischen Alpenvereins in Salzburg. Dabei spiele auch der Rückgang der Gletscher eine wesentliche Rolle, weil deren Schmelzwasser fehle.

Großvenediger mit dem Obersulbachkees Obersulzbach Kees Gletscher Nationalpark Hohe Tauern – Klimawandel Klima – Im Hochgebirge der Tauern kämpfe man bei der Bewirtschaftung von Schutzhütten zunehmend mit Trockenheit und Wassermangel. Das teilt nun der Salzburger Alpenverein mit, dem selbst mehrere Hütten gehören.
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Großvenediger mit beiden Teilen des Obersulzbachgletschers und der Aufstiegsroute von der Kürsinger Hütte (ÖAV Salzburg) zum Gipfel – fotografiert mit Tele hoch über dem Salzachtal. Dieser Gletscher gehört noch immer zu den größten Wasserspeichern Salzburgs.

Viele Stornierungen

Wenn eine Hütte zusperrt, dann wirke sich das auch auf Nachbarbetriebe aus, die meistens einen Tagesmarsch entfernt sind, so Kraus: „Direkt betroffen sind im Fall der Prager Hütte die Nachbarhütten des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV), die Badener und die St. Pöltener Hütte. Wenn diese wegfallen, dann sind Tagesetappen nicht mehr bewältigbar. Damit verlieren die Wirte auch die Buchungen. Es wird storniert von Wanderern und Bergsteigern.“

Hohe wirtschaftliche Schäden

Durch diese Stornierungen und die fehlenden Bergsteiger würden die Hüttenwirte auf bereits gelieferten Lebensmittel sitzen bleiben, so Kraus. Oft seien dafür Transporthubschrauber zu bezahlen, was die Kosten noch erhöhe.