Unwetter Mittersill
Katastrophenreferent Manfred Höger
Katastrophenreferent Manfred Höger
Chronik

Schwere Unwetterschäden in Mittersill

Ein kurzes, aber besonders schweres lokales Unwetter hat am späten Donnerstagabend für schwere Schäden in Mittersill (Pinzgau) gesorgt. Durch Murenabgänge besonders betroffen ist der Stadtteil Rettenbach. Auf der Pass-Thurn-Straße erfasste eine Mure ein Auto, verletzt wurde dabei niemand.

Der über die Ufer getretene Rettenbach beschädigte fünf Häuser schwer, das Haus einer Familie musste sogar noch während der Nacht evakuiert werden. Die Eltern und die Kleinkinder wurden von der Feuerwehr per Drehleiter geborgen, sagte der Pinzgauer Katastrophenreferent Manfred Höger. Alle geretteten Hausbewohner blieben unverletzt.

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Unwetter Mittersill
Katastrophenreferent Manfred Höger
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Unwetter Mittersill
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Unwetter Mittersill
Katastrophenreferent Manfred Höger
Unwetter Mittersill
Katastrophenreferent Manfred Höger
Unwetter Mittersill
Katastrophenreferent Manfred Höger

Feuer in Dachstuhl ausgebrochen

In einem der betroffenen Häuser brach nach der Überschwemmung um 2.45 Uhr auch ein Dachstuhlbrand aus. Der konnte laut Einsatzleitung jedoch rasch gelöscht werden. Bisher ist noch unklar, ob am Freitagvormittag die weiteren betroffenen Häuser ebenfalls evakuiert werden müssen.

Der stark in Mitleidenschaft gezogene Stadtteil Rettenbach ist derzeit auch von der allgemeinen Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Feuerwehrleute, Rotes Kreuz und Wasserrettung waren die ganze Nacht im Einsatz, das wahre Ausmaß der Schäden werde sich jedoch erst im Laufe des Tages zeigen, sagte der Mittersiller Bürgermeister Wolfgang Viertler (VIERT). Videoaufnahmen von Katastrophenreferent Manfred Höger zeigen die Dramatik des über die Ufer getretenen Rettenbachs.

150 Feuerwehrleute im Einsatz

Durch Verklausungen habe der Bach eine enorme Kraft entwickelt, „die Kräfte, die dabei frei werden, kann man sich nicht vorstellen“, so Viertler. Zwischen 4.00 Uhr und 6.30 Uhr war der Einsatz unterbrochen, um den 150 Feuerwehrleuten etwas Erholung zu verschaffen. Mit Anbruch des Tageslichts begannen die Aufräumarbeiten und die Begutachtung der Schäden. Die Einsatzleitung der Feuerwehr forderte weitere Kräfte aus dem Bezirk zur Unterstützung an und geht davon aus, dass die Arbeiten das ganze Wochenende andauern werden.

Aufräumung dauert noch länger

Wie der Pinzgauer Katastrophenschutzreferent Manfred Höger Freitagfrüh mitteilte, sind am Rettenbach fünf Häuser mit 25 bis 30 Bewohnern von den Schäden betroffen. Mit schwerem Gerät konnte der Bach wieder in sein Bett zurückgebracht werden. Nach einer ersten Begehung und Befliegung am Rettenbach in der Früh, um die Lage bei Tageslicht besser beurteilen zu können, sind inzwischen 100 Helfer im Einsatz um die Schutt- und Schlammmassen zu entfernen.

„Enormes Schadenausmaß“

„Das Schadensausmaß ist enorm. Es hat sich eine starke Gewitterzelle über dem Rettenbach entladen. Der Bach hat sehr viel Geschiebe mitgebracht und angelandet. Wir sind derzeit dran, die notwendige Infrastruktur Strom, Trinkwasser, Straßen wiederherzustellen und helfen den betroffenen Eigentümern die Schäden möglichst schnell zu beseitigen“, sagt Höger.

Derzeit sind in Mittersill gut 300 Personen ohne Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung. Wir versuchen gerade die Wasserversorgung über Hydranten mit Brauchwasser herzustellen, ergänzt Höger. Dieses Wasser sei zwar sauber, aus rechtlichen Gründen müsse es aber vor der Verwendung als Trinkwasser abgekocht werden.

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Aufräumarbeiten nach Unwetter in Mittersill
ORF/Marina Schlager
Aufräumarbeiten nach Unwetter in Mittersill
ORF/Marina Schlager
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Aufräumarbeiten in Mittersill nach Murenabgängen im Stadtteil Rettenbach
Land Salzburg/Manfred Höger
Unwetterschäden Mittersill – Rettenbach
Wolfgang Viertler
Unwetterschäden Mittersill – Rettenbach
Wolfgang Viertler
Unwetterschäden Mittersill – Rettenbach
Wolfgang Viertler
Unwetterschäden Mittersill – Rettenbach
Wolfgang Viertler
Aufräumarbeiten nach Unwetterschäden Mittersill – Rettenbach
Katastrophenreferent Manfred Höger

Schockierte Urlauber versorgt

Ein 44-jähriger Deutscher und seine 39-jährige Beifahrerin konnten sich auf der Pass-Thurn-Straße laut Polizeibericht selbst mit Hilfe von Streifenpolizisten noch rechtzeitig aus ihrem Auto befreien. Das Fahrzeug war von einer Mure erfasst und gegen eine Leitplanke geschoben worden. Die unter Schock stehenden Urlauber wurden vom Roten Kreuz versorgt und anschließend in einem Hotel in Mittersill untergebracht. Beide Fahrzeuginsassen blieben unverletzt. Die Straßenmeisterei räumte die Fahrbahn anschließend zwischen Straßenkilometer 5,2 und 7,0. Gegen Mitternacht konnte die B161 eingeschränkt wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Lokale Unwetterschäden auch in Tirol

Auch in Tirol gingen am Donnerstag Muren ab. Eine traf in Holzgau auf den Wanderweg von der Roßgumpenalm beim Ramstalbach und verlegte sieben vermutlich deutschen Wanderern und einer tschechischen Staatsangehörigen den Abstiegsweg. Daraufhin setzten diese einen Notruf ab. Bergrettung und Feuerwehr half ihnen ins Tal, teilte die Polizei Tirol mit.

Im hinteren Pitztal, im Gemeindegebiet von St. Leonhard (Tirol), führte ein Gewitter mit Starkregen und kurzzeitigem Hagel Donnerstagabend zu Murenabgängen in den Ortschaften Plangeross und Tieflehn. In der Reiselebachrinne reichte der Schlamm bis auf die Pitztaler Landesstraße zurück. Sie musste während der Aufräumarbeiten gesperrt werden. Durch die Murenabgänge kamen weder Personen noch Sachen zu Schaden, berichtete die Polizei.