Nach mehr als 40 Jahren verlassen die vier Ordensschwestern der Missionarinnen Christi Anfang September den Ordensstandort in Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer (Pinzgau). Dem Orden fehle Nachwuchs und Unterstützung bei der Bewirtschaftung sei nicht zu finden.
Katholische Erzdiözese Salzburg
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Religion

Missionarinnen Christi verlassen Loferer Steinberge

In Maria Kirchenthal in St. Martin bei Lofer (Pinzgau) verlassen die letzten vier Ordensschwestern der Missionarinnen Christi bald die Wallfahrtskirche und das Meditationszentrum. Dem Orden fehle Nachwuchs. Unterstützung bei der Bewirtschaftung sei nicht zu finden.

Das Quartett der letzten Nonnen von Kirchenthal verlässt Anfang September den berühmten Pinzgauer Wallfahrtsort. Sie wechseln in andere Salzburger Pfarren – etwa nach Abtenau (Tennengau), sagt Schwester Theresia Hoiß.

Grund für den Abschied ist hauptsächlich der generelle Nachwuchsmangel. Es kommen im Orden auch überregional keine oder viel zu wenig junge Frauen nach. Weiters scheitere die Suche nach Personal für die Bewirtschaftung des Besinnungshauses und Meditationszentrums.

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Maria Kirchental
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Wallfahrtskirche Maria Kirchental mit Haus der Besinnung (links)
Loferer Steinberge Maria Kirchenthal Wallfahrtskirche Wallfahrt Wallfahrer Kirche
Flugbild: Gerald Lehner
Die Wahlfahrtskirche in dem kleinen Hochtal am Fuß der mächtigen Loferer Steinberge
Nach mehr als 40 Jahren verlassen die vier Ordensschwestern der Missionarinnen Christi Anfang September den Ordensstandort in Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer (Pinzgau). Dem Orden fehle Nachwuchs und Unterstützung bei der Bewirtschaftung sei nicht zu finden.
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Von links: Schwestern Arlette, Theresia, Anne und Karolina
Maria Kirchental
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Die kunsthistorisch bedeutsame Votivtafelsammlung ist Zeugnis großer Volksfrömmigkeit vergangener Jahrhunderte
Maria Kirchental
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Nach erfolgreicher Krankengenesung oder Rettung aus großer Gefahr haben Wallfahrer die Votivtafeln gestiftet
Maria Kirchental
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Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach hat die barocke Kirche Ende des 17. Jahrhunderts entworfen
Maria Kirchental
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Das Gnadenbild von Maria Kirchental zeigt eine Madonna mit Jesuskind, das einen Stieglitz in Händen hält
Loferer Steinberge Maria Kirchenthal Wallfahrtskirche Wallfahrt Wallfahrer Kirche
Flugbild: Gerald Lehner
Loferer Steinberge Maria Kirchenthal Wallfahrtskirche Wallfahrt Wallfahrer Kirche
Flugbild: Gerald Lehner

Keine eigene Ordenstracht, sondern Alltagskleidung

„Mich hat damals diese Christus-Spiritualität angezogen. In der Gemeinschaft von Frauen, die normal im Leben stehen und viel gelacht haben,“ sagt Schwester Karolina.

Unter den Frauenorden der katholischen Kirche sind die 1956 gegründeten Missionarinnen Christi eine der jüngsten und unkonventionellsten Gemeinschaften. Sie leben nicht in Klöstern, tragen Alltagskleidung statt Ordenstracht und verrichten ihr Tagwerk zumeist in kleineren Gruppen.

„Wenn man auf der Suche ist, setzt man sich sehr intensiv damit auseinander, wie die Ordensgemeinschaft so tickt – was die Spiritualität, den Alltag und das Charisma anbelangt“, erklärt Schwester Anne.

Im Orden sei „wenig in Stein gemeißelt und Veränderung möglich“, ergänzt Schwester Arlette.

Herz-Jesu-Missionare setzen Seelsorge fort

Die beiden Herz-Jesu-Missionare, Ludwig Laaber und Anton Ringseisen, werden die Seelsorge in der Wallfahrtsbasilika weiterführen. Wie es mit dem Haus der Besinnung in Maria Kirchental generell weitergehen soll, entscheide sich nicht vor Ende September. Das Gebäude gehört der Erzdiözese Salzburg.