Das Quartett der letzten Nonnen von Kirchenthal verlässt Anfang September den berühmten Pinzgauer Wallfahrtsort. Sie wechseln in andere Salzburger Pfarren – etwa nach Abtenau (Tennengau), sagt Schwester Theresia Hoiß.
Grund für den Abschied ist hauptsächlich der generelle Nachwuchsmangel. Es kommen im Orden auch überregional keine oder viel zu wenig junge Frauen nach. Weiters scheitere die Suche nach Personal für die Bewirtschaftung des Besinnungshauses und Meditationszentrums.
Keine eigene Ordenstracht, sondern Alltagskleidung
„Mich hat damals diese Christus-Spiritualität angezogen. In der Gemeinschaft von Frauen, die normal im Leben stehen und viel gelacht haben,“ sagt Schwester Karolina.
Unter den Frauenorden der katholischen Kirche sind die 1956 gegründeten Missionarinnen Christi eine der jüngsten und unkonventionellsten Gemeinschaften. Sie leben nicht in Klöstern, tragen Alltagskleidung statt Ordenstracht und verrichten ihr Tagwerk zumeist in kleineren Gruppen.
„Wenn man auf der Suche ist, setzt man sich sehr intensiv damit auseinander, wie die Ordensgemeinschaft so tickt – was die Spiritualität, den Alltag und das Charisma anbelangt“, erklärt Schwester Anne.
Im Orden sei „wenig in Stein gemeißelt und Veränderung möglich“, ergänzt Schwester Arlette.
Herz-Jesu-Missionare setzen Seelsorge fort
Die beiden Herz-Jesu-Missionare, Ludwig Laaber und Anton Ringseisen, werden die Seelsorge in der Wallfahrtsbasilika weiterführen. Wie es mit dem Haus der Besinnung in Maria Kirchental generell weitergehen soll, entscheide sich nicht vor Ende September. Das Gebäude gehört der Erzdiözese Salzburg.