Einsatzkräfte an der Unfallstelle
BH Zell am See/Manfred Höger
BH Zell am See/Manfred Höger
Chronik

Raftingboot auf der Salzach gekentert

Bei der Dientner Brücke in Lend (Pinzgau) ist Freitagnachmittag ein Raftingboot mit insgesamt neun Personen auf der Salzach gekentert. Laut Einsatzleitung konnten alle neun unverletzt gerettet werden.

Die Raftinggruppe bestehend aus vier Erwachsenen, vier Kindern und einem Raftingguide war laut Einsatzleiter Manfred Höger von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See (Pinzgau) auf der Salzach unterwegs, als das Boot an der Sohlschwelle Eschenau in der Gemeinde Taxenbach (Pinzgau) kurz nach 15.00 Uhr aus noch unbekannter Ursache plötzlich gekentert ist. „Alle Rafter trugen Schwimmwesten, Helm und Neoprenanzug“, ergänzt Markus Gewolf von der Salzburger Wasserrettung zur Austria Presseagentur APA. Bis auf kleinere Blessuren dürften die Teilnehmer der Tour – ersten Informationen zufolge Urlauber aus Italien und Deutschland – unverletzt davon gekommen sein. Die Salzach führt derzeit etwas mehr Wasser, bei weitem aber nicht mehr so viel Schlamm wie noch vor kurzem.

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Gerettete Raftingboot-Passagiere
ORF/Arnold Klement
Gerettete Raftingboot-Passagiere
Besprechung der Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Lend
ORF/Arnold Klement
Besprechung der Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Lend
Die Salzach in der Abendsonne bei Lend
ORF/Arnold Klement
Die Salzach in der Abendsonne bei Lend

Westbahnstrecke kurzfristig gesperrt

In einer Welle nach der Sohlstufe stellte sich das Boot des kommerziellen Anbieters quer, die Passagiere stürzten ins Wasser. „Bis auf den Guide haben sich alle zunächst am Boot festhalten können und sind nach und nach ans Ufer geschwommen“, sagt Gewolf. Einer der Rafter wurde von der Besatzung eines anderen Raftingboots aus einem Kehrwasser gerettet. Weil dies nicht sofort gemeldet werden konnte, galt der Mann noch kurze Zeit als vermisst.

Raftingboot auf der Salzach gekentert

Aus Sicherheitsgründen wurde während der Bergung die teilweise neben dem Fluss verlaufende Westbahnstrecke gesperrt.

Immer wieder schwere Unfälle mit Raftingbooten

Die Wasserrettung hat nach mehreren schweren Raftingunfällen um die Jahrtausendwende einen eigenen Alarmplan entwickelt, um rasch helfen zu können. Der Abschnitt der Salzach zwischen Eschenau (Pinzgau) und Schwarzach (Pongau) bietet Wildwasser im mittleren Schwierigkeitsgrad und gilt bei Rafting-Unternehmen als beliebte Strecke. Am 7. Juni 1999 waren bei einem Raftingunfall kurz vor Lend allerdings ein Engländer und drei Iren gestorben, als ihr Boot in einer Sohlstufe kenterte.

Der letzte größere Einsatz liegt drei Jahre zurück: im August 2020 kenterten zwei von drei mit insgesamt 29 Personen besetzten Raftingbooten unweit der jetzigen Unfallstelle. Alle Beteiligten konnten bei einem Großeinsatz geborgen werden, zwei von ihnen erlitten Verletzungen.