Wiener Philharmoniker präsentieren ihre Pretiosen
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Kultur

Millionenschwere Musikinstrumente

Nur rund 600 Stück soll es noch geben und sie sind bis zu zwölf Millionen Euro wert: Gleich sieben dieser kostbaren Violinen des italienischen Geigenbauers Stradivari aus dem 18. Jahrhundert sind heuer bei den Salzburger Festspielen zu hören.

Gespielt werden die kostbaren Streichinstrumente von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker, die Instrumente gehören jedoch der Österreichischen Nationalbank und zwei Privatstiftungen. „Man muss sie lieben, pflegen und sich aber auch viel Zeit für sie nehmen“, sagt Violinist Tibor Kovac, welchen historischen und finanziellen Wert man in seinem Geigenkasten eingesperrt hat, dessen ist man sich gar nicht so bewusst.

Bis heute gelingt es Instrumentenbauerinnen und -bauern nicht, den unvergleichlichen Klang Stradivaris zu erreichen. „Das, was unser Ideal heutzutage ist, ist der Klang einer Stradivari. Für uns als Musiker ist das Wichtigste immer, wie klingt das Instrument? Das kommt letzten Endes aus dem handwerklichen Geschick des Meisters“, sagt Vorgeiger Christoph Koncz.

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Wiener Philharmoniker präsentieren vier unscheinbare Instrumentenkoffer mit millionenschwerem Inhalt
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Wiener Philharmoniker präsentieren vier unscheinbare Instrumentenkoffer mit millionenschwerem Inhalt
Wiener Philharmoniker präsentieren ihre Pretiosen
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Jede dieser vier Violinen stellt einen enormen finanziellen Wert dar
Stundenlanges Üben ist mit den millionenschweren Instrumenten selbstverständlich
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Stundenlanges Üben ist mit den kostbaren Instrumenten selbstverständlich
Stradivaris Klang ist bis heute unerreicht
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Stradivaris Klang ist bis heute unerreicht
Wiener Philharmoniker beim Konzert
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Wiener Philharmoniker beim Konzert

Stradivaris Instrumente überdauern viele Generationen

„Der Wert der Violine liegt für mich nicht im tatsächlichen Wert, sondern darin, wofür sie steht. Ein Kunstgegenstand, der schon 300 Jahre überdauert hat, über viele Generationen“, ergänzt der Konzertmeister im Probejahr, Yamen Saadi.

„Eine Stradivari zu spielen, ist einfach etwas ganz ganz Besonderes. Das ist ein Erlebnis jeden Tag. Das Erlebnis ist nie gleich“, sagt der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer. Das bedeute aber auch tägliches stundenlanges Üben auf der Stradivari, selbst im Hotel in Salzburg.

Millionenschwere Musikinstrumente

„Die Geige ist ein Lebewesen“

„Es ist halt schon sehr wichtig, dass man auch der Geige vertraut. Das war bei mir auch ungefähr ein Jahr, bis ich alle möglichen Registerfarben entdeckt habe. Und natürlich entdeckt man die jeden Tag auch noch aufs Neue. Auch bis die Geige mich ‚akzeptiert‘ hat, das ist wirklich wie ein Lebewesen“, sagt Kovac.

„Ich bin nicht stolz, dass wir im Orchester sieben Stradivaris haben. Ich bin stolz, dass die Wiener Philharmoniker so eine besondere Gruppe von Menschen sind, dass andere Organisationen oder die Bank sagen, ja wir freuen uns, dass die Philharmoniker diese Instrumente spielen“, sagt Froschauer.

Musiker hüten Violinen wie ihren Augapfel

Auf millionenschweren Stradivaris zu spielen, bedeutet auch, die Geige immer bei sich zu haben. „Dann steht sie auf dem Boden und ich spüre sie mit den Beinen“, sagt Froschauer. „Natürlich ist es wie ein Augapfel, denn die Stradivari wird in 200 Jahren auch noch da sein. Ich gebe sie nur weiter an den Nächsten oder an die Nächste. Man ist ja nur ein Teil der Geschichte“, sagt Froschauer.