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Politik

Bürgermeister fordern höhere Gehälter

In die Diskussion um Gehaltserhöhung der Politiker im Land schalten sich jetzt auch Salzburgs Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ein. Der Gemeindebund fordert eine deutlich bessere Entlohnung für die Ortschefs – und zwar über die Anpassung an die Inflation hinaus.

In vielen Gemeinden werde es ohnehin immer schwieriger, Personen für das Bürgermeister-Amt zu finden, daher brauche es mehr Geld und eine bessere soziale Absicherung, argumentiert der Gemeindebund.

Bereits im Jahr 2020 hatte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) eine Gehaltserhöhung von bis zu knapp zehn Prozent versprochen. Das war Anfang März 2020 – diese geplante Reform ist in weiterer Folge allerdings an der CoV-Pandemie gescheitert.

Gehälter in Landesgesetzen geregelt

Wie viel Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Österreich verdienen, hängt von der Gemeindegröße und vor allem vom Bundesland ab. Klammert man große Städte wie Wien, Graz und Linz aus, dann schwanken die Einkommen zwischen rund 2.500 Euro für steirische und burgenländische Kleingemeinden und über 10.000 Euro für große Gemeinden in Oberösterreich. Ein Sonderfall ist Vorarlberg: Hier gibt es einen Bonus für Tourismusorte. Die Bürgermeister kommen so auf bis zu 16.464 Euro.

Geregelt sind die Bezüge der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den entsprechenden Landesgesetzen. Wie eine vom Gemeindebund im Internet veröffentlichte Aufstellung zeigt, schwanken die Einkommen je nach Bundesland massiv. Besonders auffällig: Das höchste Einkommen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Burgenland liegt mit nur 5.311 Euro nur unwesentlich über dem niedrigsten Einkommen der Salzburger Ortschefs (5.120 Euro). Das Höchsteinkommen beträgt in Salzburg (abgesehen von der Landeshauptstadt) 9.175 Euro.

Grafik zu Bürgermeisterbezügen
Grafik: APA/ORF; Quelle: Gemeindebund

Bandbreite in der Steiermark am größten

Am größten ist die Bandbreite in der Steiermark: Hier liegt der niedrigste Bürgermeisterbezug bei 2.468 Euro monatlich, der höchste (abgesehen von der Landeshauptstadt Graz) bei 9.873 Euro. Die insgesamt höchsten Bezüge gibt es in Oberösterreich mit 10.155 Euro für Gemeinden über 20.000 Einwohner. Das wären etwa Leonding und Traun. Für Statutarstädte wie Linz, Wels und Steyr gelten (wie in allen anderen Ländern auch) eigene Gehaltsklassen.

Einen Sonderfall bildet Vorarlberg: Hier lässt das Land den Gemeinden nämlich einen großem Spielraum für die Festsetzung der Bezüge ihrer Ortschefs. Dieser reicht bei kleineren Gemeinden von 2.120 bis 6.557 Euro, bei größeren wie Dornbirn oder Feldkirch von 5.628 bis 16.464 Euro. Allerdings dürfen die kleineren Gemeinden die Obergrenzen überschreiten, wenn sie besonders viele Gästenächtigungen aufweisen. In Tourismusgemeinden können die Bürgermeister also deutlich mehr verdienen als in gleich großen Gemeinden ohne nennenswerten Tourismus.