Gericht

Kurioser Prozess um Skikarten-Betrug

Ein deutscher Mediziner musste sich am Freitag mit seiner Gattin und seinem Sohn vor Gericht verantworten. Sie haben laut Anklage auf einem Dokument das Alter des Sohnes gefälscht, um noch eine Jugendsaisonkarte für die Wintersaison zu bekommen.

Obwohl der im Pinzgau gemeldete Sohn des deutschen Mediziners bereits 18 Jahre alt ist, hat die Familie eine gefälschte Auskunft des Zentralen Melderegisters vorgelegt, das den Sohn um ein Jahr jünger macht. Damit wollte die Familie eine deutlich billigere Jugend-Saisonkarte im Skigebiet Gerlosplatte-Zillertalarena kaufen. Die Anklage lautete deshalb auf Urkundenfälschung und Betrug. Laut der Richterin sind das Delikte, bei denen bis zu drei Jahre Haft drohen.

Daten waren bereits bei Liftbetreiber gespeichert

Auf der Bestätigung des Zentralen Melderegisters (ZMR) war das Geburtsjahr des Sohnes mit 2004 und nicht, wie es tatsächlich stimmt, mit 2003 vermerkt. Durch die falsche Altersangabe hätte sich der Student beim Kauf des Skipasses 291 Euro gespart. Der Betrug fiel jedoch auf, weil der Sohn schon in den vergangenen Jahren Jugendsaisonkarten genutzt hat und sein wirkliches Alter in der Datenbank der Liftgesellschaft aufschien.

Familie geständig

Vater, Mutter und Sohn waren am Freitag voll geständig. Es tue ihnen leid und sei für die bisher unbescholtene Familie auch sehr peinlich. Man habe Geld sparen wollen, so die Erklärung. Als Einkommen hat der Mediziner 5.000 Euro netto monatlich angegeben. Alle drei Familienmitglieder haben eine Diversion erhalten. Der Vater muss 800 Euro Geldbuße zahlen, Mutter und Sohn jeweils 100 Euro.