Smartphone in den Händen Jugendlicher
ORF Vorarlberg
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Chronik

„Immer mehr Erpressungen mit Nacktfotos“

Es gebe immer mehr Erpressungen mit Nacktfotos im Internet, teilt die Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft mit. Dabei würden Heranwachsende dazu überredet, Nacktfotos und entsprechende Videos von sich an Internet-Bekanntschaften zu schicken. Und diese würden das oft gnadenlos ausnutzen.

Sextortion nennt sich diese Art der Erpressung im Fachjargon – zusammengesetzt Sex und Extortion für Erpressung. „Du bist so hübsch, du siehst so gut aus, jemanden wie dich habe ich noch nie gesehen. Schick mir doch ein Nacktfotos oder ein Video“, so oder so ähnlich lauten die Aufforderungen.

Starke Zunahme seit fünf Jahren

3.500 Fälle dieser Art seien allein im letzten Jahr bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft gemeldet worden. Vor fünf Jahren seien es knapp 500 gewesen, sagt Andrea Holz-Darenstaedt: „Wenn man dann in der Falle sitzt, dann fordern die Täter immer weiter auf, noch mehr Fotos und Videos zu schicken. Viele Opfer schämen sich dann extrem und bereuen es bitter, etwas von sich hergegeben zu haben. Die Aufklärungsquote bei diesen Delikten liegt nur bei weniger als fünf Prozent.“

„Sorglosigkeit hat extrem zugenommen“

Eltern müssten mit ihren Kindern intensiv über diese Problematik reden, sagt die Expertin. Man solle auf keinen Fotos an Unbekannte schicken. Die Sorglosigkeit habe leider in allen Altersgruppen extrem zugenommen.