Dem 75-Jährigen wird vorgeworfen, zwischen 2011 und 2018 Geld des Österreichischen Tierschutzvereins veruntreut zu haben – dabei handelt es sich um Geld, das österreichweit auch Tausende Spender, Gönnerinnen und Mitglieder aufbrachten. Der 75-Jährige soll sich mehr als 250.000 Euro Gehalt genehmigt, Vereinsgeld für die private Lebensführung und zwei Autos, die der Verein geerbt hatte, selbst verwendet haben.
Rechtskräftig ist die Anklage seit zweieinhalb Jahren. Der erste Prozessversuch vor zwei Jahren platzte, weil sich der Angeklagte krankgemeldet hatte. Die zuständige Richterin ließ das von einem Gutachter überprüfen, schließlich hieß es, dass der Mann sehr wohl verhandlungsfähig gewesen sei.
Auch beim zweiten Prozesstermin krankgemeldet
Zum zweiten Prozesstermin vor einem Jahr erschien der Tierschutzvereinspräsident wieder nicht, eine ärztliche Bestätigung sagte aus, er sei wieder nicht verhandlungsfähig. Ein erneutes Gerichtsgutachten widerlegte das abermals. Am Donnerstag folgte Prozessversuch Nummer drei – diesmal erschien der 75-jährige Angeklagte. Dass er überhaupt anwesend war, soll seiner Frau zu verdanken sein, sagte Verteidiger Klaus Estl. Der Angeklagte machte auf Prozessbeobachterinnen und -beobachter einen verwirrten Eindruck.
Ex-Präsident bekannte sich nicht schuldig
Die Verhandlung am Donnerstag dauerte nur 45 Minuten. Der Ex-Präsident bekannte sich nicht schuldig und wollte auch nicht aussagen. Der Prozess wurde vertagt, weitere Zeuginnen und Zeugen sollen noch befragt werden. Mitangeklagt ist ein zweiter Funktionär des Tierschutzvereins, der 80.000 Euro an Provisionen widerrechtlich kassiert haben soll.