Stethoskop und Blutdruckmessgerät eines Arztes
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Gesundheit

Kassenärzte: „Startbonus ist Tropfen auf heißem Stein“

Die Geldspritze der Bundesregierung für Kassenarztstellen bezeichnet die Salzburger Ärztekammer als Tropfen auf dem heißen Stein. Der Bund zahlt bis zu 100.000 Euro für Mediziner, die noch heuer eine Kassenpraxis eröffnen.

In die positiven Stimmen zur angekündigten Geldspritze mischt sich auch Kritik. Der Sprecher der niedergelassenen Ärzte in Salzburg, Christoph Fürthauer, kritisiert, dass es berechtigte Förderungen für bestehende Ordinationen bisher nicht gegeben habe – mehr dazu in: Kassenärzte sollen „Startbonus“ bekommen.

Kritik: „Ärzte könnten sich als Deppen der Nation fühlen“

Statt nur neue Kassenordinationen zu fördern, müssten auch die Nachteile von Ärztinnen und Ärzten in strukturschwachen, belasteten Gebieten ausgeglichen werden, fordert Fürthauer. „Man muss schon auch aufpassen, dass die Ärztinnen und Ärzte, die dieses System seit Jahren und Jahrzehnten mühsam aufrecht erhalten, nicht den Eindruck gewinnen, nun die Deppen der Nation zu sein. Denn in manchen Dingen haben wir hinsichtlich Förderungen nie Gehör gefunden“, kritisiert der Sprecher der niedergelassenen Ärzte, Christoph Fürthauer.

Ärztekammer: „Salzburg darf nicht benachteiligt werden“

Als Beispiele nennt Fürthauer beispielsweise einen Teuerungsausgleich für Ordinationen oder eine Umsatzsteuerbefreiung für Praxisräume. Weil die Versorgung mit Kassenstellen in Salzburg im Vergleich mit anderen Bundesländern gut ist, dürfe Salzburg trotzdem bei Zahlungen des Bundes nicht benachteiligt werden, sagt Ärztekammer-Präsident Karl Forstner.

ÖGK will sieht Effekt des Startbonus ansehen

Der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Thom Kinberger, begrüßt den Startbonus für neue Kassen: „Wir werden und ganz genau ansehen, was die Regierung hier verspricht, und welchen Effekt diese Förderung hat.“ Es solle keine Zuckerl für bestehende Ordinationen geben, sondern Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten, ergänzt Kinberger.