Während beim Flug nach Rhodos Dienstagfrüh nur sechs Touristen mit an Board waren, waren beim ersten Rückflug nach Salzburg alle 150 Plätze besetzt. Wegen des großen Andrangs am Flughafen in Rhodos war die Maschine Dienstagabend eine halbe Stunde verspätet. In Salzburg angekommen, war die Erleichterung der Touristen in der Ankunftshalle zu spüren. „Es ist ein herrliches Gefühl, wieder hier zu sein – es hat so eine frische Luft, nicht mehr konstant 40 Grad – es ist wirklich fein, wieder in der Heimat zu sein“, sagte ein Rückkehrer. Das Hotel, in dem er untergebracht war, war direkt vom Feuer betroffen.
„Erfahrungen, die ich nie machen wollte“
Für eine Familie unter den Rückkehrern war es die erste größere Reise. Ihr Flug ging erst am vergangenen Freitag, nachdem sie vom Reisebüro die Auskunft erhalten hatten, dass vor Ort keine Gefahr bestehe. Einen Tag nach ihrer Ankunft wurde die Familie am Samstag dann aber evakuiert und in ein Lager in Sicherheit gebracht. „Es war die erste große Reise mit Kindern – sie haben vieles gesehen, von dem ich nicht wollte, dass sie so etwas erleben müssen. Wir sind vom Militär abgeholt worden und in ein Fahrzeug gestiegen, in das ich normalerweise nicht einsteigen würde. Nach neun Stunden sind wir in unser Lager gekommen und haben zwei Nächte am Boden verbracht“, schilderte eine Mutter.
„Unser Lager war eine Katastrophe“
Die Familie reiste am Dienstag frühzeitig ab. Sie waren in dem Lager gemeinsam mit zahlreichen anderen Familien untergebracht, Essen und Trinken mussten selbst organisiert werden. „Es war eine Katastrophe“, sagte die Mutter.
Mit Boot vom Strand evakuiert
Zahlreiche Urlauber wurden aus den Waldbrand-Gebieten mit dem Boot evakuiert. „Es ist gut, wieder in Sicherheit zu sein. Am Anfang war es nicht so tragisch, weil wir noch nicht realisiert hatten, dass es wirklich so schlimm ist. Aber wie dann alle Urlauber weg waren und uns das Boot abgeholt hat, wir durch den Rauch gefahren sind, war es eine besorgniserregende Situation“, sagte eine Mutter.
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Chaos am Busbahnhof – Urlauber organisierten sich
Viele der Rhodos-Rückkehrer wurden nach ihrer Evakuierung zu einem Busbahnhof in Lindos gebracht, wo sie zum Teil stundenlang warten mussten. Manche organisierten sich selbst und stellten einen Bustransfer auf – beispielsweise zu einem Basketballstadion, das als Evakierungszentrum genutzt wurde: „Es war natürlich viel Chaos, aber innerhalb dieses Chaos haben sie es unglaublich gut gemacht. Anfangs war in dem Stadion eine Atmosphäre wie in einem Flüchtlingslager, aber ich würde diese Erfahrung nicht missen wollen, weil wir so großartig betreut worden sind“, schilderte ein Rhodos-Rückkehrer.
Viele der Urlauber ließen ihr Gepäck in den gebuchten Hotels zurück, und holten es, wenn möglich, erst am Dienstag vor ihrem Abflug wieder ab. Bisher hat das Außenministerium 100 österreichischen Urlauberinnen und Urlaubern auf Rhodos geholfen. Derzeit sei kein Österreicher in Gefahr, heißt es. Der nächste Direktflug aus Rhodos soll Donnerstagvormittag in Salzburg landen.