Aktion STOP
ORF/Peter Obermüller
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Soziales

Stadt startet Aktion gegen Partnergewalt

Nach Hamburger Vorbild soll jetzt mit der Aktion „STOP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ auch in der Landeshauptstadt Salzburg gegen häusliche Gewalt vorgegangen werden. Der Magistrat hofft damit Gewalt in Familien zu reduzieren und das Thema stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die Aktion „STOP“ soll Betroffene und deren soziales Umfeld dazu ermutigen, aktiv etwas zu verändern. Auch Nachbarinnen und Nachbarn werden angesprochen, bei Anzeichen von Gewalt in Familien oder Partnerschaften nicht länger wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. Betroffene Frauen und Mädchen sollen zudem ermutigt werden, zu handeln und Hilfe zu holen.

Dass Stadtteilbewohner Courage zeigen und Gewalt nicht länger Privatsache bleibe, ist ein erklärtes Ziel der Aktion, sagt Doris Wlczek-Spannring vom Bewohnerservice Salzburg-Lehen und Taxham. „Es ist ein Gewaltpräventionsprojekt, das häusliche Gewalt verhindern möchte. Das Besondere an ‚Stadtteil ohne Partnergewalt‘ ist, dass es den Bezug der zur Nachbarschaft hat. Nachbarn werden ermutigt, sich einzumischen, sich zu informieren. Was ist Gewalt? Was kann man dagegen tun? Wie kann man das erkennen und unterbrechen?“ sagt Wlczek-Spannring.

Aktion STOP
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Nachbarn sollen bei Gewalt nicht länger wegschauen

Nachbarn werden dabei ermutigt, die Polizei zu verständigen, bei Lärm aus der Nachbarschaft an der Wohnungstüre zu läuten und etwa nach Zucker oder Milch zu fragen oder Unterstützung anzubieten. „STOP“ will Netzwerke unter Nachbarn knüpfen und stärken. „Es gibt einen sehr großen Bedarf. Es beginnt mit kleinen psychischen Sticheleien und ganz am Schluss, am Ende steht oft der Femizid, also der Frauenmord“, sagt Wlczek-Spannring.

Sichtbares Zeichen für Stop ist ein Aufkleber für Türen, Fenster oder Geschäftslokale. Das Projekt beginnt in Salzburg-Lehen mit einem „STOP“ Frauentisch an jedem 2. Mittwoch im Monat von 16.30 bis 18 Uhr im Bewohnerservice Lehen in der Strubergasse 27A und wird kommendes Jahr auf weitere Stadtteile ausgeweitet. Das Konzept dafür kommt aus Hamburg (Deutschland) und hat eine gewaltfreie Stadt zum Ziel.