Wolf auf Baumstamm
APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Politik

Nach EU-Kritik: FPÖ hält an Wolfsabschüssen fest

Beim EU-Artenschutz des Wolfes werde es keine Aufweichung geben, hat der EU-Umweltkommissar vor Kurzem in einem ORF-Interview gesagt. Die Aufregung um den Wolf in Österreich sei unverhältnismäßig, jährlich würden mehr Menschen an Kuh- als an Wolfsattacken sterben. LH-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) hält aber weiter am Abschussplan der Tiere fest.

Viel Lärm um nichts: So bezeichnet EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius die Lage der Wölfe in Österreich. Er spricht von 20 Wölfen, die Österreich gemeldet haben soll, und versteht die Aufregung nicht. Jagd- und Fischereireferentin Svazek sieht das anders.

„Wir haben nicht 20 Wölfe gemeldet, sondern 80 Wölfe, und die Dunkelziffer ist sicher noch höher. Und diese Aussage zeigt einfach, dass der Kommissar keine Ahnung von den Problemen in Österreich hat. Wir haben keine Angst vor dem Wolf, sondern berechtigte Sorge um die Land- und Almwirtschaft“, so Svazek.

„Koexistenz geht sich nur noch schwer aus“

Die LH-Stellvertreterin kritisiert die mangelnde Auseinandersetzung Brüssels mit den regionalen Problemen der Landwirte und Almbäuerinnen und fordert eine Lockerung des Wolfsschutzes vonseiten der EU.

„Wir haben eine klein strukturierte Landwirtschaft, und da geht sich diese Koexistenz nur noch schwer aus. Berechtigterweise sagen viele Landwirte, dass es sich nicht mehr auszahlt, wenn sie im Sommer auftreiben und im Herbst keine Tiere mehr haben. Dann muss der Schutzstatus des Wolfes schlicht gelockert werden“, sagt Svazek.

Naturschutzbund kritisiert fehlende Schutzmaßnahmen

„Der Wolf hat bisher ‚nur‘ – unter Anführungszeichen – etliche Schafe gerissen, die allerdings ungeschützt auf den Almen gestanden sind. Diese Vorgangsweise ist nicht zulässig und nicht zielführend. Hier muss die Landesregierung dringend nachbessern und Maßnahmen setzen, um einen Herdenschutz in vielfältiger Ausgestaltung – sei es mit Hirten, mit Zäunen, mit Herdenschutzhunden oder Kombinationen davon – voranzutreiben“, sagt Hannes Augustin vom Salzburger Naturschutzbund. Die Salzburger Landesregierung hält unterdessen trotz lauter Kritik der EU weiter an ihrem Abschussplan für Wölfe fest.

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