Es sind seltene Bilder, die die Vertrautheit einer Hirschkuh mit einer ganzen Rinderherde und mit dem Almbauern Paul Entleitner zeigen. Seit drei Jahren lebt die zahme Rotwilddame auf der Bauernalm in Fusch an der Glocknerstraße. Gemeinsam mit ihrem Kalb fühlt sie sich nach wie vor inmitten der Rinderherde am wohlsten.
Jäger fand Kalb unter Wurzel
Hirschkuh Heike war ein Findelkind, wurde von Jäger und Bauer Paul Entleitner unter einer aufgedrehten Wurzel gefunden und aufgezogen: „Das war ungefähr 200 Meter Luftlinie oberhalb von unserer Alm. Unter einer aufgedrehten Wurzel ist sie gelegen und hat nicht mehr vor und zurück können. Ich bin zufällig dazugekommen und habe sie gerettet. Ich habe das Vieh angegriffen, von der Mutter war keine Spur, dann habe ich mich entschlossen, dass ich es aufziehe.“
Jäger zog Kalb mit Flasche „auf Distanz“ auf
Der Pinzgauer Jäger und Bauer zog das Kalb mit der Flasche auf, wobei er, wie er selbst sagt, dabei bewusst auf Distanz achtete: „Damit es nicht nur an mich gewöhnt ist, sondern auch an die Rinder, das heißt an die Kälber. So hat es eine gewisse Distanz zu den Leuten. Das ist gut, so haben es auch die Viecher in sich und sie bleibt dann auch bei den Tieren. Das war mein Ziel, dass ich es schaffe, dass sie bei den Viechern bleibt, und wie man sieht, ist mir das gelungen.“
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„Rotwild ist Herdentier – ihre Herde sind Rindviecher“
Mittlerweile ist Heike drei Jahre alt und hat am Anfang des Almsommers Nachwuchs bekommen. Mit Hilfe eines Senders kann der Almbauer verfolgen, wo sich das Tier aufhält. Und konnte sogar bei der Geburt ihres ersten Kalbs dabei sein. Nach der Niederkunft hat sich Heike für einige Wochen zurückgezogen, aber mittlerweile ist sie wieder mitten unter der Rinderherde. „Rotwild ist ein Herdentier, sie will immer wieder zurück zu ihrer Herde. Und ihre Herde sind unsere Rindviecher – das ist einfach so und das wird auch immer so bleiben“, freut sich Entleitner.