Kunst-„Orakel“ bei Kunstfestival in Bad Gastein
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Kultur

Gastein nutzt „Sommerloch“ im Kunstbetrieb

In Bad Gastein (Pongau) haben sich interessierte Einheimische und Gäste im Sommer heuer wieder der Kunst verschrieben. In bisher 13 Jahren machte sich das Festival „Sommer.Frische.Kunst“ international einen guten Namen. So nutzt man auch das „Sommerloch“ im Kunstbetrieb Europas.

Heuer geht die zeitgenössische Kunst auf die Menschen zu, indem die Arbeiten an stark begangenen Plätzen gezeigt werden – so zum Beispiel der Kaiser-Wilhelm-Promenade. An 16 Standorten sind bei dem Festival zeitgenössische Werke zu sehen. Die Künstler gehen dabei auch auf die Gegebenheiten des Pongauer Kurortes ein.

„Es geht ein bisschen darum, dass man zeitgenössische Kunst nicht in der Großstadt zeigt, sondern auf dem Dorf, wo die Kunst eigentlich eher nicht stattfindet“, sagt der Künstlr Dennis Buck. „Egal, welches Thema man selbst bearbeitet, die Spannung mit dem Dorf ist vorhanden, weil das Dorf ja dann schon immer das Klischee der Einfachheit in sich hat und das ist oft gar nicht zutreffend.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Passanten vor Pavillon des Kunstfestivals in Bad Gastein
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An viel begangenen Orten – wie der Kaiser-Wilhelm-Promenade – ist derzeit in Bad Gastein Kunst präsent
Holzinstallation in Sportgastein bei Kunstfestival in Bad Gastein
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Auch in Sportgastein stehen Holz-Kunstobjekte neben Wanderwegen
Altes Kraftwerk am Wasserfall in Bad Gastein
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Im alten Kraftwerk am Wasserfall sind drei Wochen lang „Artists in Residence“
Kunstfestival in Bad Gastein
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Die Ausstellung dort läuft schon
Kunst-„Orakel“ bei Kunstfestival in Bad Gastein
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Mit einem künstlerischen „Orakel“ will eine Berliner Künstlergruppe mit Besuchern ins Gespräch kommen

Künstlerisches „Orakel“ will Kontakt zu Besuchern

Alles andere als kleinkariert denkt auch die Berliner Künstlergruppe Pegasus Product. Sie lädt Passanten ein, auf künstlerische Art das Orakel zu befragen – um letztendlich mit den Galeriebesuchern auch in Kontakt zu kommen.

„Das kann man natürlich total ernst nehmen, man kann es aber auch lustig finden, und der Humor ist für uns so eine Brücke, aber wir nehmen das auch selber ernst“, sagt Gernot Seeliger von Pegasus Product. „Das heißt, wenn das jemand ernst nimmt, dann sind wir ernst und wenn es jemand lustig finden will, dann finden wir es lustig. Und danach kommt man ins Gespräch. Das ist eben nicht so ein stiller Galerieraum, in den man reingeht und dann läuft man nur durch die Gegend und dann nach zwei Minuten ist man wieder draußen.“

Kunstfestival in Bad Gastein

Kunstobjekte auch in Sportgastein

Das Festival will die Kunstvermittlung vorantreiben – mit 16 Ausstellungsorten vom Zentrum in Bad Gastein bis hinauf nach Sportgastein will man unterschiedliche Zielgruppen abholen.

„Das Ziel ist einfach Kunst nahbarer zu machen, also Kunst auch Menschen, die nicht so viel mit Kunst zu tun haben und auch nicht in Museen und Ausstellungen gehen, direkt damit zu konfrontieren“, sagt Festival-Kuratorin Andrea von Goetz. „Deswegen haben wir auch in diesem Jahr eine Kunstwanderkarte kreiert und da hat man 16 Stationen und so verbinden wir einfach so ein bisschen die Zielgruppen, die eigentlich nur zum Wandern kommen und dann auf Kunstwerke stoßen, so dass sie Informationen haben und auch die Zielgruppe, die so unseretwegen kommt, die sich eigentlich nur für Kunst begeistert, die bekommen wir so ein bisschen in die Natur und auf den Berg.“

„Artists in Residence“ im alten Kraftwerk

Abseits des Festivals nutzt man in Bad Gastein das Sommerloch in der Kunstszene und bespielt aktuell mit einer Kunstmesse auch das alte Kraftwerk am Wasserfall. Ende Juli kommt Leben in das Jugenstilgebäude, wenn die „Artists in Residence“-Künstler hier für drei Wochen einziehen und arbeiten.