Türschild der Anklagebehörde „Staatsanwaltschaft Salzburg“ beim Salzburger Justizgebäude (Landesgericht)
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Prozess: Salzburger bedrohte LH-Stv. Schnöll

Weil er Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP)- damals noch als Landesrat – im Internet bedroht haben soll, musste am Donnerstag ein Salzburger vor Gericht. Er ärgerte sich über das vom Löschwasser des Flughafens verunreinigte Grundwasser.

Auf Facebook hat der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft geschrieben, Zitat: „Schnöll, es wird unangenehm. Die Verseuchung des Flughafens ist bewusst gelenkt, du bekommst bald Besuch.“ Das bestritt der 50-Jährige auch gar nicht, aber er sei trotzdem unschuldig, habe es nicht so gemeint, er werde schon nicht mit einer Machete in die Sprechstunde Schnölls kommen.

Alle Politiker würden bald vor einem Militärtribunal stehen, meinte der Angeklagte vor Gericht weiter. Er sei jedenfalls politikverdrossen. Ein Mitarbeiter aus Schnölls Büro, der als Zeuge geladen worden ist, nicht vor Gericht erschien, dürfte zudem wohl Wasser auf die Mühlen des Salzburgers gewesen sein.

Prozess vertagt, weil ein wichtiger Zeuge fehlte

Die Richterin konnte den Zeugen telefonisch im Urlaub erreichen – Er sagte, er habe sich schriftlich entschuldigt, dass er nicht kommen könne. Das dürfte allerdings irgendwo untergegangen sein. Auf diesen wichtigen Zeugen, der den Facebook-Eintrag gelesen und auch angezeigt haben dürfte, wollte der Staatsanwalt nicht verzichten – die Verhandlung wurde vertagt.

Jedenfalls hat Löschschaum des Flughafens Salzburg, der seit den 1960er Jahren bei Übungen eingesetzt wurde, das Grundwasser verschmutzt. Die Sanierung wird den Airport mindestens fünf Millionen Euro kosten. Entweder müssen das Grundwasser gereinigt, der Boden ausgebaggert oder unterirdische Wände eingesetzt werden.