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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Politik

Bergbauern gegen „Green Deal“ der EU

Widerstand gegen neueste Vorgaben der EU kommt nun von heimischen Bauern. Sie befürchten, dass ihnen Flächen zum Bewirtschaften einfach weggenommen werden. Die EU will in den kommenden Jahren rund 20 Prozent aller Flächen „renaturieren“ – also in einen möglichst naturnahen Zustand versetzen.

Die Regierungen mehrerer Mitgliedsstaaten wollen das Vorhaben jedoch blockieren oder kippen. Das EU-Parlament hat es am Mittwoch mehrheitlich unterstützt.

Reaktion auf EU-Parlament: „Wir sind zornig“

Diese Nachricht platzte Mittwochvormittag mitten in ein Pressegespräch der Landwirtschaftskammer. Dort stieß der Beschluss in erster Linie auf großes Unverständnis, wie Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammern in Österreich: „Das ist wirklich sehr enttäuschend. Wir sind auch zornig, weil es in Brüssel offenbar wenig Hausverstand gibt.“

Großes Kopfschütteln unter Bauern

Die Vorgaben der EU sind im so genannten „Green Deal“ für den „Klimaschutz“ festgeschrieben. Konkret heißt es dort, dass bis 2030 20 Prozent aller Land- und Wasserflächen innerhalb der EU wieder „möglichst natürlich“ sein sollen, was immer das heißen soll. Im Grunde bedeutet es laut Experten, dass dort nicht mehr bewirtschaftet wird.

Während Naturschutzorganisationen das Vorhaben begrüßen, sorgt es unter den Landwirten und in anderen Teilen der Bevölkerung für großes Kopfschütteln. Von diesen Vorgaben würden die Falschen getroffen, heißt es.

Grubhof Bergbauernhof  – Auch in Taxenbach (Pinzgau) liegt seit 1945 auf dem Friedhof ein toter Kriegsverbrecher und SS-Offizier. Nicht nur im benachbarten Lend, wo ein ähnliches Grab schon länger für Debatten sorgt. Die Hintergründe von Taxenbach bringen nun neue Recherchen des ORF ans Licht – wie  und warum dieser SS-Mann hier ums Leben kam, und welche Verbrechen er im Zweiten Weltkrieg im Osten Europas begangen hat.
Flugbild: Gerald Lehner
Bergbauernhof im Salzburger Unterpinzgau

„Es passt alles nicht mehr zusammen“

Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger sagt, es sei der komplett falsche Weg: „Wir stecken da ordentlich in der Zwickmühle. Es werden pro Tag in Österreich zehn Hektar Boden zubetoniert. Daneben will man mehr Flächen aus der Nutzung der Landwirte nehmen. Andererseits reden wir von Klimaschutz und regionaler Produktion. Das passt alles nicht mehr zusammen.“

Die Landwirte befürchten, dass sie Flächen aufgeben müssen – auch in Salzburg, wo im Bergland die Landwirtschaft ohnehin viel karger und schwieriger ist als in flacheren Regionen.

Salzburger Kammerchef: „Rückschritt zu 1950ern“

Der Salzburger Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger betont, die EU-Pläne wären ein Rückschritt in die 1950er-Jahre: „Das wäre der schlimmste Fall. Es wäre eine Vernässung vieler Flächen, die nicht mehr bewirtschaftbar wären.“

Die Kammer warnt schon jetzt vor negativen Auswirkungen auf die Berglandwirtschaft. Artenvielfalt und Klimaschutz seien auch anders zu erhalten, so der bundesweit zuständige Kammerpräsident Moosbrugger: „Für uns gilt die Devise des Schützens durch Nützen. Wir müssen aktiv bewirtschaften und den Bauern die Spielräume für regionale Produkte geben. Das ist aktiver Klimaschutz.“

Regierungen haben Widerstand angekündigt

Wie weit die österreichische Landwirtschaft letztendlich von den EU-Plänen getroffen wird, das muss sich erst zeigen. In Brüssel stellt man sich auf zähe Verhandlungen ein. Und Regierungen einiger Mitgliedsländern haben schon angekündigt, das Vorhaben zu blockieren.