Ob die beiden erfahrenen Alpinisten abgestürzt sind, ist noch nicht bekannt. Manfred Höger von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See bestätigt vorerst nur, dass die beiden Einheimischen auf Osttiroler Seite zwischen dem Kastengrat und dem Eiskögele tot gefunden worden sind. Auch die Polizei hat mittlerweile die Identität der Toten bestätigt.
Angehörige schlugen Alarm
Die beiden Bergsteiger – ein 42-Jähriger aus dem Pinzgau und ein 33-Jähriger aus dem Flachgau – galten als erfahren und waren von der Rudolfshütte über den so genannten Kastengrat zum Hohen Kasten, Eiskögele und zum Großglockner unterwegs. Weil sie aber nicht angekommen sind, haben ihre Angehörigen am Sonntag Alarm geschlagen, sagt der Einsatzleiter der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, Manfred Höger: „Gestern in den Abendstunden ist eine Suchaktion angelaufen. Zuerst wurde mit Polizeihubschrauber aus Kärnten gesucht. Der ist dann aber gegen 22 Uhr von der Salzburger Libelle abgelöst worden. Gesucht wurde mit Wärmebildkamera.“
Route als besondere Herausforderung
Der Kastengrat gilt als eine sehr lange, technisch nicht besonders schwierige, jedoch zum Teil sehr ausgesetzte Klettertour. Sie erfordert viel Erfahrung im kombinierten Gelände von Fels und Eis, zum Teil ungesichertes Klettern in unteren Schwierigkeitsgraden und hervorragende Kondition. Der Verlauf ist oft brüchig, und Zwischensicherungen lassen sich nicht immer legen, wenn man zügig vorankommen will oder muss.
Grundlegende Voraussetzung für die Begehung des Kastengrates ist stabiles Wetter. Gewitter sind hier besonders gefährlich. Auf dem langen Grat mit seinen vielen Felstürmen und Blöcken kann kaum Schutz gesucht oder gefunden werden. Die Route ist seit Jahrzehnten sehr einsam und liegt im nordwestlichen Teil des Glocknermassivs im Dreiländer-Eck Salzburg, Osttirol und Kärnten.