Kurz vor den Ferien gibt es immer wieder Meldungen, dass Kinder auf dem Schulweg von Fremden angesprochen würden.  Der jüngste Vorfall wurde aus Elsbethen (Flachgau) berichtet. Ein Beifahrer soll vom Auto aus nach einem Zehnjährigen gegriffen haben. Der Bub soll schnell reagiert haben und davongelaufen sein.
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Chronik

Sorgen um Sicherheit auf dem Schulweg

Kurz vor den Ferien gibt es immer wieder Meldungen, dass Kinder auf dem Schulweg von Fremden angesprochen würden. Der jüngste Vorfall wurde aus Elsbethen (Flachgau) berichtet. Ein Beifahrer soll vom Auto aus nach einem Zehnjährigen gegriffen haben. Der Bub soll schnell reagiert haben und davongelaufen sein.

Die Verunsicherung sei groß, heißt es an Schulen. Die Polizei teilt dazu mit, dass insgesamt acht Vorfälle in den letzten sechs Monaten gemeldet worden seien. Es sollen Unbekannte in einem weißen Kastenwagen oder in einem schwarzen Auto die Kinder angesprochen haben. Meldungen gebe es aus allen Bezirken.

Behörden wollen keine Panik schüren

Ein sensibles Thema, das seit Monaten an den unterschiedlichen Schulen immer wieder für große Verunsicherung sorge, sagt Polizeisprecherin Karin Temel: „Wir nehmen die Meldungen sehr ernst, aber bisher wurde noch kein Vorfall verifiziert. Die Polizei ist sehr defensiv, gerade auch, um keine Panik zu erzeugen. Das heißt aber nicht, dass die Polizei ihre Arbeit nicht macht.“

Nach dem jüngsten Fall in Elsbethen ist die Polizei seit Montag verstärkt mit Streifen unterwegs. Der Zehnjährige habe dort vorbildlich reagiert, in der Schule sofort vom Vorfall erzählt. So konnte rasch Anzeige erstattet werden, sagt Martin Kaltenegger vom Landeskriminalamt: „Man sollte mit den Kindern reden, wie sie sich verhalten sollen. Da geht es auch darum, was man nicht machen sollte.“

Bei Vorfällen sofortige Meldungen

Die Schulen thematisieren das Problem auch im Unterricht. Laut Bildungsdirektion müssen Eltern und Schulen in solchen Fällen gemeinsam vermitteln, sagt der Schulpsychologe Wolfgang Kaiser: „Die Kinder sollten sensibilisiert werden, ohne Ängste zu schüren. Man sollte Verhaltensregeln mitgeben, aber die Kinder nicht übermäßig verunsichern.“

Die Verunsicherung bei den Eltern ist groß – auch in den „sozialen“ Medien im Internet. Polizei und Schulen wollen beruhigen, sagt Psychologe Kaiser: „Wenn ein Thema sehr präsent ist, dann legt man besonderes Augenmerk. Man wird dann immer die Dinge finden, von denen geredet wird – zum Beispiel in jedem weißen Kastenwagen eine Gefahr sehen. Das führt dann zu noch mehr Verunsicherung.“