Bildungsdirektor Rudolf Mair
Land Salzburg/Neumayr/Leopold
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Bildung

„Angebrachte“ Kleidung: „Übers Ziel geschossen“

Mit dem Schreiben über angebrachte Kleidung von Mädchen im Unterricht an die Eltern sei die betreffende Mittelschuldirektorin „zu weit gegangen“. Es werde wieder ein Schreiben an die Eltern geben, teilt der Salzburger Bildungsdirektor Rudolf Mair mit. Der Gewerkschaftsbund hatte von einem Skandal gesprochen.

Bauchfreie T-Shirts und kurze Hosen seien in der Schule unangebracht und bergen das Risiko, zu sexualisieren, hieß es in dem Elternbrief der Salzburger Mittelschule. Burschen würden in dem Alter ohnehin von Hormonen überschwemmt, die Schulleitung forderte daher die Eltern auf, mit ihren Töchtern über „adäquate Kleidung am Arbeitsplatz“ zu sprechen, um Missverständnissen vorzubeugen.

Seien die Mädchen uneinsichtig und kleiden sich weiter nicht angemessen, würden sie künftig aufgefordert, XXL-T-Shirts überzuziehen, kündigte die Direktorin in ihrem Schreiben an. Solche Kleidungsstücke habe die Schule bereits angeschafft.

Bildungsdirektor erachtet Maßnahme als unzulässig

„Ich sehe das so, dass die Frau Direktorin hier wesentlich übers Ziel geschossen hat. Dass man so weder die Maßnahmen noch die Kommunikation auf diese Art und Weise machen kann. Es wird ein neues Informationsschreiben an die Eltern geben“, sagt dazu Bildungsdirektor Mair. „Das Hauptproblem ist, dass suggeriert wird, dass Frauen oder Mädchen in diesem Fall dafür verantwortlich sind, wie sich Männer verhalten, abhängig von ihrem Kleidungsstil“, sagt Mair. Die Ankündigung, T-Shirts in Übergröße tragen zu müssen, erachtet der Bildungsdirektor als rechtlich unzulässig, will den Fall nun aber auch durch die Rechtsabteilung seiner Behörde prüfen lassen.