Bei einem Treffen mit der ASFINAG wurden Montag massive Bedenken geäußert. Die Pläne der Autobahngesellschaft seien eine Bedrohung für den Tourismus in der gesamten Region.
Ab 12. September werden alle fünf Tunnel auf der Teilstrecke saniert – und dafür jeweils in einer Fahrtrichtung gesperrt. Im Regelbetrieb rechnet die ASFINAG dann mit 35 Minuten Verzögerung. Während der Hauptreisezeit oder bei Unfällen könnte hier alles noch länger stillstehen.
„Bis 120 Mio. Euro weniger in der Region“
Nicht nur für Pendler seien das große Behinderungen, heißt es aus der Region. Auch für den Tourismus sei die Baustelle eine große Belastung. Die Seilbahnbetreiber befürchten, dass besonders Tagesgäste wegen der Staus auf andere Skigebiete ausweichen.
Bei einem Rückgang von 30 Prozent bei den Tagesgästen werde die Region bis zu 120 Millionen Euro verlieren, kritisiert Wolfgang Hettegger, Vorstandsvorsitzender bei Snow Space Salzburg: „Es hängt eine riesige Wertschöpfungskette dran. Von einem Seilbahngast hängen vier weitere Arbeitsplätze direkt ab. Es ist ein mulmiges Gefühl, wenn unsere Lebensader der A10 stockt. Wir hoffen da noch auf Lösungen.“
Landespolitik stellt sich hinter Seilbahner
Vertreter der Gemeinde- und Landespolitik können die Bedenken der Pongauer Seilbahner gut nachvollziehen. Eine abschnittsweise Abwicklung der Baustelle müsse geprüft werden, um mehr Zeitfenster offen zu halten, fordert der Landtagsabgeordnete Hans Scharfetter (ÖVP): „Es wird hier noch eine Reihe von Maßnahmen geben müssen. Das werden wir einfordern.“
Änderungen beim Zeitplan könnten die Baustelle aber weiter in die Länge ziehen, warnt Hanspeter Treichl, Bauleiter der ASFINAG.
Bereits beschlossen sind zusätzliche Maßnahmen für Pendler – etwa neue Park & Ride-Plätze und eine Bevorzugung der Öffis. Das sei aber viel zu wenig, sagen die Touristiker. Mehr als 80 Prozent der Skiurlauber würden mit dem Auto anreisen.