Die Römerstraße von Venetien, Friaul und Kärnten über Katschberg und Radstädter Tauern war eine der wichtigsten im einst riesigen Imperium. Sie war auch mit Wagen in Zweiergespannen befahrbar – trotz manch holpriger Passagen. Es gab viele Steigungen und Kehren.
Harte Aufgabe für römische Ingenieure
Muren und Lawinen machten diese römische Reichsstraße auch gefährlich, sagt der Salzburger Landesarchäologie Raimund Kastler: „Die Übergänge über unsere Hohen Tauern sind uralt. Beim Felbertauern gibt es Untersuchungen, wonach die Route schon in der Mittleren Steinzeit benutzt wurde. Die Region war immer von Export und Import abhängig, es war auch wichtig, Menschen und Ideen auszutauschen. Hier haben dann Händlerfamilien aus Oberitalien einen neuen Wirtschaftsraum erschlossen.“
Verwendung bis ins Hochmittelalter
Die Straße hatte schon damals viele Serpentinen, um die großen Höhenunterschiede zu bewältigen. Nun wird der genaue Verlauf über Computer-Modelle analysiert. Viele Passagen sind längst überwachsen: „Die Römerstraße befindet sich meistens im Umfeld der modernen Straßen. Nicht direkt daran, sondern ober- oder unterhalb. Sie kreuzt immer wieder die moderne Straße. Diese Trasse der Römer wurde bis ins Hochmittelalter verwendet.“
Die Daten für diese Modelle sammelt eine Drohne mit Laserlicht und Fotos, schildert die Archäologin Astrid Stollnberger: „Wir haben dichten Baumbewuchs und viel Vegetation.“
Meilensteine werden wieder aufgestellt
Entlang der Römerstraße standen einst Weg- und Entfernungsmarkierungen. 14 solcher Meilensteine wurden vor dem Verfall gerettet, vermessen und analysiert. Nach 2.000 Jahren haben sie etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe eingebüßt.
Die Steine werden nun restauriert und auf Wunsch der Bürgermeister in Untertauen und Tweng wieder in den Gemeinden aufgestellt, so der Landesarchäologe: „Die Meilensteine sind ein wichtiger Beweis, dass es sich um eine so alte Straße handelt. Darum wollen wir sie bei diesem Projekt wieder ganz prominent aufstellen.“
Kunst verbindet Moderne mit Antike
Im August startet dann auch ein Kunstprojekt, bei dem die Moderne mit der Antike verbunden wird. Installationen und Geschichten zu den Römern sind entlang des Weges zu sehen. Im Sommer startet dazu die Ausschreibung für Künstler.