Laut Schätzungen von Experten dürften in Salzburg rund 24.000 Menschen alkoholabhängig sein. Die Erkrankung ist nach wie vor ein Tabuthema, ist mit Scham besetzt und wird von den Betroffenen oft lange verheimlicht. Finanziert wird das österreichweite Pilotprojekt von der Österreichischen Gesundheitskasse. Bei der ambulanten Therapie können Alkoholkranke in ihrem Umfeld bleiben, sprich bei ihren Familien und auch ihre Arbeit weiterführen, das sei der große Vorteil der Therapieform, sagt der Primar der Suchthilfe Salzburg, Hannes Bacher: „Learning by doing ist nach wie vor die beste Variante, und es ist auch für den Patienten die am leichtesten gangbare Variante.“
Österreichweites Pilotprojekt
Seit einem Jahr bietet die Salzburger Suchthilfe in der Landeshauptstadt eine ambulante Therapie für Alkoholkranke an. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt gemeinsam mit der Österreichische Gesundheitskasse. Die Ausweitung des Programms auf St. Johann (Pongau) und Zell am See (Pinzgau) sei ein wichtiger Schritt: „Weil im Zentralraum in Salzburg normalerweise eine gute Versorgung gegeben ist und die Gebirgsregionen meistens etwas unterversorgt sind, und der Österreichischen Gesundheitskasse war es ein Anliegen das Pilotprojekt flächendeckend auf das Bundesland auszurollen“, sagt der Geschäftsführer der Suchthilfe Salzburg, Gottfried Jakober.
Betroffene können sich selbst melden oder per Zuweisung
Betroffene Alkoholkranke können über eine ärztliche Zuweisung oder sich selbst für die Therapie melden. Nach einer diagnostischen Abklärung finden individuell Einzel- und Gruppentherapien statt. Die Suchthilfe Salzburg rechnet pro Jahr mit 400 Teilnehmern für die ambulante Alkoholtherapie.