Der lange von der Polizei gesuchte Mann soll mit zwei unbekannten Komplizen am 10. Februar 2020 in der Stadt Salzburg bei einem „Rammbock“-Einbruch binnen weniger Minuten 73 Luxusuhren im Wert von fast 500.000 Euro erbeutet haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
„Kriminaltourist der massiveren Art“
Der Richter verhängte zusätzlich zu einer offenen achtmonatigen Haftstrafe aus einer Verurteilung in Rumänien aus 2021 und einer offenen 30-monatigen Haftstrafe aus einer Verurteilung in Belgien aus 2022 noch weitere 2,5 Jahre Haft.
Insgesamt muss der Angeklagte damit fünf Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Für Staatsanwalt Alexander Winkler handelt es sich bei dem Mann um einen „Kriminaltouristen der massiveren Art“, der quer durch Europa gereist ist und Einbrüche gemacht hat, die hohe Beute erwarten ließen.
Was geschah damals in Salzburg?
Der Mann erbeutete laut Gericht – gemeinsam mit zwei Komplizen – bei dem Blitzeinbruch in Salzburg Uhren im Wert von einer halben Million Euro. Nur etwa drei Minuten dauerte die Tat bei einem Juweliergeschäft auf dem Alten Markt im Zentrum von Salzburg.
Auf den Bildern der Überwachungskameras ist alles zu sehen. Drei vermummte Männer platzierten einen Holzpflock vor dem Eingang des Geschäfts und fuhren dann mit einem schwarzen Pkw rückwärts dagegen, um so die Glastüre aufzubrechen. Die Einbrecher konnten insgesamt 73 Damen- und Herrenuhren aus dem Geschäft stehlen. Sie verstauten die Beute in Kunststofftaschen und flüchteten. Weil sie den Poller nicht bedienen konnten, rissen sie beim Papagenoplatz ein Verkehrsschild aus der Verankerung, um durchzukommen.
Polizeistreife bemerkte Tatort nicht
Eine Polizeistreife, die acht Minuten nach der Tat am Juweliergeschäft vorbeikam, bemerkt die Spuren beim Tatort nicht und fuhr weiter. Kurz darauf waren die Beamten wieder da – weil der automatische Einbruchsalarm des Geschäftes ausgelöst wurde. Drei Monate nach der Tat konnte der verdächtige Rumäne anhand seiner Fingerabdrücke auf hinterlassenem Tatwerkzeug identifiziert werden.
Europäischer Haftbefehl, Festnahme in Triest
Es wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen. In Triest ging der 42-Jährige dann italienischen Polizisten ins Netz. Er wurde festgenommen und ausgeliefert. Wie sich herausgestellt hat, dürfte der Mann ein Serieneinbrecher sein. Er soll auch etwa 100 Uhren im Wert von rund 700.000 Euro in Kopenhagen gestohlen haben. Von seinen Komplizen fehlt bisher jede Spur.