Thumersbach Baupläne
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Politik

Kritik an Wohnbauprojekt in Thumersbach

In Zell am See (Pinzgau) diskutieren im Ortsteil Thumersbach eine Bürgerinitiative und die Gemeinde rund um ein neues Wohnbauprojekt. Die Anrainer kritisieren, dass die Gebäude zu groß geplant sind und nicht in das Ortsbild passen.

Bereits seit mehreren Jahren steht das Hotel Hubertushof im Ortszentrum von Thumersbach leer. Ein Bauträger und eine gemeinnützige Wohnbaugesellschaft wollen dort mehr als 70 Wohnungen errichten. Das ist der Bürgerinitiative pro Thumersbach allerdings zu viel. Kritik gibt es vor allem an der hohen Geschossflächenzahl, kurz GFZ, die eigentlich für ein Hotelprojekt gedacht war.

Anrainer kritisieren das Projekt
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„Es gehört niedriger“, so Andreas Schmid von der Initiative PROThumersbach: „Es gehört deutlich herunter reduziert, kompromisslos herunter reduziert auf etwa 50 Wohnungen muss angestrebt werden. Dann kann es der dörflichen Struktur gut entsprechen.“ Die Gemeinde betonte, dass die Anrainer stets in den Planungsprozess eingebunden waren.

Gemeinde argumentiert mit leistbaren Wohnungen

„Warum diese Dichte? Es geht darum, dass es uns ganz wichtig ist, dass hier in dieser schönen Lage leistbare Wohnungen entstehen“ schilderte der Bürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ): „Das heißt, wir haben eine Raumortungsvereinbarung abgeschlossen mit den Wohnbauträgern. Es ist auch eine gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft dabei, damit ein Wohnungsmix kommt mit ein Drittel geförderten Mietwohnungen, ein Drittel förderbare Eigentumswohnungen und ein Drittel frei finanzierten Eigentumswohnungen.“

Kritik am Bauprojekt Thumersbach

Kritiker befürchten Leerstand

Die Anrainer sehen nicht nur die Dimension der Gebäude kritisch. Thomas Höfels ist Sprecher der Initiative PROThumersbach: „Meine Befürchtung ist dann konkret, dass das halt wieder Anlegerwohnungen werden, dass wir dann auf leere Wohnungen schauen, wie schon im Wohnblock daneben, wo sehr viele Wohnungen, sehr viel Leerstand ist.“

Es gäbe auch kein ausgewiesenes Zweitwohnsitzgebiet, so die Kritik. „Jeder, der hier eine Wohnung bekommt, muss auch einen Hauptwohnsitz melden und für die zwei Drittel geförderte Mietwohnungen und förderbare Eigentumswohnungen ist die Begründung eines Hauptwohnsitzes sowieso Voraussetzung“, so Bürgermeister Wimmreuter: „Und das restliche Drittel, wir haben ja ungefähr 150 Bewerbungen für diese Wohnungen, die hier entstehen, haben wir Großteiles Bewerbungen von Einheimischen.“

Seitens der Gemeinde betont man, weiterhin in Kontakt mit den Anrainern und der Bürgerinitiative zu bleiben, um so eventuell noch Verbesserungen umsetzen zu können.