Rauch von Waldbrand steigt in die Luft
Land Salzburg/Melanie Hutter
Land Salzburg/Melanie Hutter
Umwelt&Klima

Waldbrandgefahr „massiv verschärft“

Durch Hitze, Trockenheit und Wind hat sich die Waldbrandgefahr in großen Teilen Salzburgs in den letzten Tagen „massiv verschärft“, sagt die Landesforstdirektion. Zwar gibt es – noch – keine Waldbrandverordnungen mit Verboten. Bei Sonnwendfeuern sei aber „absolute Vorsicht“ geboten.

Die Waldbrandgefahr sei vor allem in den nördlichen Landesteilen erhöht – „aber nicht nur“, wie Landesforstdirektor Michael Mitter betont: „Die Gefährdungslage hat sich absolut zugespitzt“, sagte er Dienstagnachmittag. „Kein Regen, dazu die Hitze und auch teilweise Wind haben die Waldbrandgefahr in nur wenigen Tagen massiv verschärft. Fällt in den kommenden Tagen kein Regen, werden wir auch Waldbrandverordnungen erlassen.“ Durch diese Verordnungen wird ja das Rauchen und jegliches Feuermachen in den Wäldern einer Region untersagt.

Vor allem nördlich des Pass Luegs sei es viel zu trocken, so Mitter. Innergebirg – im Pongau oder Pinzgau – habe es durch Wärmegewitter in den letzten Tagen zumindest ein bisschen Niederschläge gegeben, aber nicht genug. „Die Mess-Stationen im Lammertal und die Meteorologen von Geosphere Austria schlagen Alarm“, warnte der Landesforstdirektor in einer Aussendung am Dienstag. „Bei einer Messstation ist die Vorwarnstufe erreicht, an fünf weiteren Stationen im Lammertal ist sie bereits überschritten. Sie geben einen guten Überblick über die Situation im Land. Die Waldbrandgefahr bewegt sich daher in allen Regionen derzeit im erhöhten beziehungsweise im hohem Bereich.“

Mann mit Messsensoren zur Bestimmung der Bodenfeuchtigkeit im Wald
Land Salzburg/Melanie Hutter
Mit Sensoren wird an einigen Stellen im Land die Bodenfeuchtigkeit im Wald gemessen

Feuerwehr: „Pro Tag zwei bis drei Flächenbrände“

Angesichts der Sommersonnenwende am Mittwoch sollte beim Hantieren mit offenem Feuer „absolute Vorsicht“ gelten, mahnt Mitter. Auch Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker sieht das ähnlich. Er beobachtet bereits jetzt deutlich mehr Einsätze: „Wir haben in den letzten Tagen pro Tag zwei bis drei Flächenbrände gehabt.“

Sonnenwendfeuer dürfe man deshalb auf keinen Fall einfach nur ausgehen lassen. Um die Glut vollständig zu löschen, müsse die Feuerstelle umgegraben werden, sagt Trinker.

Gewitter angesagt – aber „relativ offen“, wie viel es regnet

Ende dieser Woche sind zwar Gewitter mit Regenfällen vorhergesagt. Sie könnten jedoch nur kurzfristig Abhilfe schaffen, die Brandgefahr dürfte dennoch weiter hoch bleiben, warnt Landesfeuerwehrkommandant Trinker.

Auch für Forstdirektor Mitter ist „relativ offen“, wie ergiebig der Regen sein wird: „Vor allem im Norden erwarten wir nicht sehr viel Regen, daher beobachten wir die Lage genau und werden sie am Donnerstag neu beurteilen. Tritt keine Entspannung der Waldbrandgefahr ein, müssen die Bezirkshauptmannschaften eine Waldbrandverordnung erlassen, wir sind hier in engem Austausch.“