Andrea Brandner
SPÖ/arne-mueseler.com
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Politik

SPÖ: Brandner folgt überraschend auf Hagenauer

Überraschend tritt in der Salzburger Stadt-SPÖ nun Klubvorsitzende Andrea Brandner (SPÖ) die Nachfolge von Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) an. Die eigentlich bereits angekündigte Nachfolgerin, AK-Juristin Michaela Fischer, zieht sich ebenso wie Hagenauer aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück.

Die 58-jährige SPÖ-Klubvorsitzende im Salzburger Gemeinderat, Andrea Brandner, ist im Zivilberuf Buchhalterin und folgt nun also Anja Hagenauer als Sozialstadträtin nach. Das hat der Bezirksparteivorstand der Sozialdemokraten am Montagabend beschlossen, nachdem Fischer absagen musste.

Brandner steht dem sozialdemokratischen Klub seit sechs Jahren vor, 2014 zog sie erstmals in den Gemeinderat ein. „Das wird sicherlich genau mein Stil auch bleiben. Ich werde diesen Weg, den die Anja (Anm.: Hagenauer) immer beschritten hat, weiter fortsetzen. Mir ist es wichtig, sich um die Salzburgerinnen und Salzburger zu kümmern, das Ohr bei den Menschen zu haben“, sagt Brandner.

Brandner folgt überraschend auf Hagenauer

Vincent Pultar wird SPÖ-Klubchef

Die geplante Verjüngung wird im Gemeinderatsklub umgesetzt: Auf Brandner folgt der 30-jährige bisherige Stadtparteigeschäftsführer Vincent Pultar: „Der Stil wird kritisch aber konstruktiv sein. Ich werde der ÖVP und vor allem Bürgermeister Preuner ganz genau auf die Finger schauen und das große Thema für mich als Klubvorsitzenden wird für die nächsten zehn Monate und darüber hinaus das Thema Wohnen sein“, kündigt Pultar an.

Vincent Pultar
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Vincent Pultar

SPÖ-Liste für Gemeinderatswahl 2024 fixiert

Sowohl Pultar als auch Brandner übernehmen ihre neuen Aufgaben nach der Gemeinderatssitzung am 5. Juli. Zudem hat die SPÖ auch die Liste für die Gemeinderatswahl 2024 bereits fixiert: Spitzen- und Bürgermeisterkandidat im kommenden Jahr (voraussichtlich im März) ist erneut Stadtparteichef und Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Auf ihn folgt die designierte Sozialstadträtin Brandner, „und die wird das auch in der nächsten Amtsperiode bleiben, so selbstbewusst bin ich“, sagte Auinger.

Pultar wurde auf Platz drei gereiht, gefolgt von der Landeskliniken-Betriebsrätin Sabine Gabath. Es folgen mit Tarik Mete, Hannelore Schmidt, Sebastian Lankes und Nicole Solarz noch weitere Kandidatinnen und Kandidaten, die bereits jetzt im Gemeinderat sitzen, in dem die SPÖ aktuell elf von 40 Sitzen hält. Dahinter folgen neue, großteils junge Gesichter. „So eine junge Liste hatten wir noch nie“, so Auinger. Diese soll bei der Bezirkskonferenz am 22. Juni beschlossen werden.

Auinger: „Wir holen uns den Bürgermeister zurück“

Der Parteichef gab heute auch schon die Marschroute aus: „Wir arbeiten am Comeback der SPÖ in der Stadt. Ich bin sicher, dass wir die Wahl gewinnen und uns den Bürgermeister zurückholen werden.“ Die Sozialdemokraten waren 2019 zum ersten Mal in der Nachkriegs-Geschichte hinter die ÖVP auf Platz 2 abgerutscht.

Es war die Zeit des Sebastian-Kurz-Hypes und nach dem Rückzug des roten Langzeit-Bürgermeisters Heinz Schaden, der nach einer gerichtlichen Verurteilung im Zusammenhang mit dem Salzburger Finanzskandal den Hut hatte nehmen müssen. Mit Harald Preuner eroberte die ÖVP nach Schadens Rücktritt im Jahr 2017 auch zum ersten Mal den Salzburger Bürgermeistersessel durch eine Wahl.