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APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Kika/Leiner-Pleite: 260 Mitarbeiter betroffen

Allein im Bundesland Salzburg sind 260 Mitarbeiter von der Pleite der kika/Leiner-Gruppe unmittelbar betroffen. 90 teils langjährig aktive Mitarbeiter in St. Johann (Pongau) und Saalfelden (Pinzgau) verlieren ihre Jobs. Die Gewerkschaft berät die Betroffenen.

Gewerkschaft und Arbeiterkammer haben Mitarbeiter der betroffenen Möbelhäuser am Mittwochvormittag in St. Johann über ihre Ansprüche informiert. Zu 90 Prozent wurden bereits Anträge an den Insolvenzentgeltfonds ausgefüllt, sagt GPA-Gewerkschafter Michael Hofer.

Dabei handelte es sich hier um keine Betriebsversammlung, weil es keinen Betriebsrat gibt, sondern um eine Informationsveranstaltung. Die Beratungen für die Mitarbeiter laufen etappenweise, weil sie neben dem normalen Geschäftsbetrieb durchgeführt werden müssen. Während eine Hälfte der Beschäftigten über ihre Ansprüche informiert wird, kümmern sich die anderen Angestellten um Kunden. Am Donnerstag folgt die Beratung der Mitarbeiter der Filialen Eugendorf (Flachgau) und Salzburg-Stadt, am Freitag in Saalfelden.

Für 170 weitere Mitarbeiter ist noch unklar, wie es nach den geplanten Umstrukturierungen weitergeht. Die Pleite der kika/Leiner-Gruppe ist österreichweit die größte Insolvenz innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Viele offene Fragen nach Verantwortung für Pleite

Die Handelssparte des Unternehmens musste offenbar jahrelang hohe Beträge an die Immobilienfirma abliefern, der die Gebäude gehören. Das werfe viele Fragen auf, sagt der Geschäftsführer der GPA Salzburg, Michael Huber. „Wenn jemand von einem guten Investment spricht und die Allgemeinheit muss für alles aufkommen, sei es die nicht bezahlten Steuerleistungen, die Ausstände, dann kann hier irgendwas nicht stimmen und man muss wirklich genau drauf schauen. Alle Beteiligten gehören, wenn es soweit ist, auch zur Verantwortung gezogen“, sagt Huber.

Die Gewerkschaft berichtet von zum Teil sehr aggressiven Kundinnen und Kunden auch in den Salzburger Möbelhäusern. Es sei verständlich, dass Menschen die Anzahlungen geleistet haben, ihre Möbel wollen, aber das Personal könne nichts dafür und versuche gut zu arbeiten, betonen die Gewerkschafter.

Kika/Leiner-Pleite: 260 Mitarbeiter betroffen