Wolf
AFP/THOMAS KIENZLE
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Landwirtschaft

Pinzgau: Erneut Verdacht von Wolfsrissen

Zwei Schafe und acht Lämmer, die Wanderer am Sonntag in Saalfelden (Pinzgau) gefunden haben, könnten von einem Wolf getötet worden sein. Erst vor wenigen Tagen hat es in Maria Alm eine ähnliche Attacke gegeben.

Es liege auf der Hand, dass in diesem Gebiet ein oder vielleicht sogar mehrere Wölfe unterwegs sind, vermuten Landwirte. Wie der Wolfsbeauftragte des Landes, Hubert Stock, am Montag zur APA sagte, könnten die toten Tiere bereits einige Tage am Fundort auf einer Alm gelegen sein.

Bestätigt ist dieser Verdacht zwar noch nicht, derzeit werden DNA-Proben noch ausgewertet. „Vom Rissbild war es aber relativ eindeutig ein Wolf“, sagte Stock. Sollte sich herausstellen, dass in beiden Fällen ein und dasselbe Tier am Werk war, werde das Land prüfen, ob es sich um einen „Problemwolf“ handle.

Salzburger Jagdgesetz bietet Möglichkeiten zum Abschuss

Problemwölfe sind laut Wolfsmanagementplan des Landes Wölfe, die zumindest 25 Tiere in einem nicht schützbaren Bereich innerhalb eines Monats töten oder verletzen. „Allerdings wird der Wolfsmanagementplan derzeit überarbeitet“, so Stock. „Man wird eher von der Definition über die Stückzahl abkommen und im Einzelfall beurteilen, wie die Sachlage ist und ob ein Wolf ein Problemwolf ist.“

In Salzburg nutzt das Land die Möglichkeit im Jagdgesetz, sogenannte Maßnahmengebiete zu bestimmen. Damit bestehe die rechtliche Möglichkeit, in konkreten Fällen Abschüsse von Wölfen in bestimmten Gebieten trotz der strengen Schon- und Schutzvorschriften per Verordnung zu genehmigen. Anders als in anderen Bundesländern ist in Salzburg aber noch kein offizieller Abschuss eines Wolfes erfolgt.

Verdächtiger Wolf womöglich seit Wochen im Pinzgau

Der nun verdächtigte Wolf könnte sich seit Wochen in der Gegend aufhalten. Schon am 22. Mai waren in Hinterthal zwei Ziegen getötet worden – hier hat die DNA-Probe einen Wolfsriss bestätigt.

Sieben bestätigte Wolfsrisse in Salzburg 2022

Im vergangenen Jahr gab es in Salzburg sieben bestätigte Wolfsrisse mit rund 100 toten oder vermissten Schafen, zwei Mal hat ein Goldschakal zugeschlagen.

Die neue schwarz-blaue Landesregierung hat bereits angekündigt, Wolfsabschüsse zu erleichtern und per Gutachten generell zu prüfen, ob Maßnahmen zum Herdenschutz wie Zäune, Hunde oder ähnliches zumutbar sind. Somit müsse diese Frage nicht jedes Mal erneut geprüft werden, sobald ein Abschuss beantragt werde.