Rehrl sei jedoch an der jahrelangen Gewalt gegen die gehörlosen Kindern und Jugendlichen im damaligen Landesinstitut für Hörbehinderte beteiligt gewesen – deshalb sei eine Umbenennung der Schule angebracht, sagt Johanna Wimberger von der Volksanwaltschaft.
„Die Schule sollte auf jeden Fall umbenannt werden. Denn der damalige Direktor Josef Rehrl wird von Betroffenen auch als Täter genannt. Er hat die Benützung der Gebärdensprache unterbunden und hat das auch mit körperlicher Gewalt bei den Kindern durchgesetzt. Und hier würde ich das Land Salzburg bitten, sich dieser historischen Verantwortung zu stellen. Jetzt gäbe es noch Zeitzeugen und auch noch Dokumente zur damaligen Zeit. Daher wäre es angezeigt, sich dem auch zu widmen.“
Keine strafrechtlichen Verfahren
Auch Noch-Landessozialreferentin Martina Berthold (Grüne) spricht sich für eine solche Aufarbeitung aus. Rund 80 Betroffene haben sich bisher gemeldet. Strafrechtlich gibt es in dem Fall freilich keine Verfahren: Zwar hat die Volksanwaltschaft die Fälle bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, diese sind jedoch verjährt.