Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
BRK
Chronik

Watzmann: Gerettete kritisieren Retter

Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem Watzmann ein norddeutsches Paar gerettet. Es geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Lebensgefahr. Nachdem es im Tal war, kam Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern. Diese sehen bei immer mehr Bergsportlern „gefährliche Erwartungshaltungen“.

Auch das Team des Salzburger Notarzthubschraubers Christophorus 6 war an der Rettung der beiden Deutschen beteiligt. Der 37-jährige Mann und die 29-jährige Frau stammen aus Nordrhein-Westfalen.

Dem Piloten des Polizeihubschraubers aus München gelang es nach stundenlangen Bemühungen aller Einsatzkräfte gegen Abend, eine Wolkenlücke taktisch gut zu nutzen. Dadurch konnte der harte Einsatz von 16 Bergrettern entscheidend verkürzt werden. Er dauerte dennoch insgesamt sieben Stunden.

Die ehrenamtlichen Männer und Frauen wurden zu Beginn von den Salzburger und Münchner Rettungsfliegern zum Watzmannhaus gebracht. Oberhalb war der Anflug zum Gipfelgrat durch dichten Nebel und Wolkenbänke blockiert. So stießen die Bergretter zu Fuß zu dem Paar vor. Dieses hatte über Mobiltelefon einen Notruf abgesetzt. Es konnte beim Mitterspitz nicht mehr vor und zurück.

Für äußersten Notfall war noch Biwak geplant

Die Helfer planten angesichts der schwiergen Lage, die beiden zumindest bis zur Biwakschachtel auf dem Hocheck am nördlichen Rand des Gipfelgrates zu bringen – und notfalls mit ihnen dort die Nacht abzuwarten. Fünf Bergretter stiegen mit Sicherungsmaterial, spezieller Wärme-Ausrüstung und Energieriegeln auf den Grat.

Sie mussten eine geschlossene, zunehmend dickere und rutschige Schneedecke bewältigen. Diese sei gefährlich weich und stellenweise zu dünn für Steigeisen gewesen, heißt es. Weitere Einsatzkräfte warteten zur Rückendeckung für alle beim Hocheck mit zusätzlichem Material.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
Watzmann Gipfelgrat Hocheck Mitterspitz Südspitze
Flugbild: Gerald Lehner
Archivbild: Schmaler Gipfelgrat auf dem Watzmann: Mitterspitz und Südspitze
Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK
Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg haben auf dem langen Gipfelgrat des Watzmann ein Paar aus Nordrhein-Westfalen gerettet. Dieses geriet bei Nebel und tiefem Schnee in Bergnot. Nachdem sie lebend im Tal waren, kam heftige Kritik an den ehrenamtlichen Bergrettern, die viele Stunden im Einsatz waren.
BRK

Klare Sicht schnell ausgenützt

Gegen Abend gab es dann eine kurze Wolkenlücke, die niemand erwartet hatte. Mit vereinten Kräften gelang es dem Team, die beiden Deutschen an Bord des über Funk rasch angeforderten Polizeihubschraubers zu bringen und ins Tal zu fliegen. Dabei musste es Schlag auf Schlag gehen, weil sonst auch die Bergretter in Absturzgelände noch zusätzlich gefährdet worden wären, heißt es von der Einsatzleitung.

Kritik wegen zurückgelassenem Schlafsack

Nach Ankunft im Tal habe das Paar teils heftige Kritik an den Helfern geübt. Sie seien als Patienten noch nie so schlecht behandelt worden, hätten eigenes Material im Gebirge zurücklassen müssen. Dann seien sie in ihr Quartier verschwunden, teilen dazu das Rote Kreuz und die Bergwacht im Berchtesgadener Land mit.

Offizielle Reaktion: „Wir müssen in derart dynamischen Einsatzlagen oft sehr schnell Entscheidungen treffen und auch recht direkt mit den Betroffenen sprechen. Diese können nicht immer sofort die Brisanz der Lage und das hohe Risiko für alle Beteiligten realistisch erkennen und einschätzen. Ein zurückgelassener Schlafsack steht dabei in keinem Verhältnis zu Leben und Gesundheit von allen Beteiligten“, sagt Michael Renner, Sprecher der Einsatzkräfte.

„Gefährliche Erwartungshaltung von Bergsportlern“

Bei den Helfern ärgere man sich mittlerweile über verschiedene Verhaltensweisen: „Betroffene reagieren in Ausnahme-Situationen und direkt danach sicher anders, als sie es vielleicht sonst machen würden. Wir wollen das nicht überbewerten – auch wenn es irritiert, weil wir ja nur möglichst gut helfen wollen!“

Man sei aber zunehmend verwundert über die gefährliche Erwartungshaltung, die sich scheinbar mehr und mehr unter Bergsportlern ausbreite: „Dass die Rettung aus dem Hochgebirge bei Wind und Wetter offenbar eine garantierte Sache ist – auch bei so langen und unter diesen Bedingungen gefährlichen Gratüberschreitungen wie auf dem Watzmann. Auch für uns war dieser Einsatz im rutschigen und schwer einzuschätzenden Altschnee riskant“, ergänzt der Sprecher der Ehrenamtler, die ihren privaten Feiertag zu Pfingsten dieser zweifachen Lebensrettung widmeten.