Anja Hagenauer
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Politik

Stadträtin Hagenauer tritt bald zurück

Die Salzburger Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) legt in fünf Wochen – am 5. Juli – ihr Amt nieder – aus persönlichen und vor allem gesundheitlichen Gründen, wie die Sozialdemokratin am Dienstag mitgeteilt hat. Sie wolle wieder gesund werde, ehe sie sich wieder um Menschen kümmern wolle – aber nicht mehr in der Politik.

Am 5. Juli tritt Salzburgs Stadtparlament das nächste Mal zusammen. Hagenauer nutzt diesen Termin für den offiziellen Rückzug – auch, um die Nachfolge zu klären. Nachfolgerin soll dem Vernehmen nach die Juristin Michaela Fischer werden, die bisher für die Arbeiterkammer Salzburg tätig ist.

Hagenauer betont in ihrer schriftlichen Mitteilung, sie habe in der Stadtpolitik über viele Jahre soziale Anliegen vorangetrieben und sich bemüht, Probleme zu lösen „und nicht wegzusehen, wenn Menschen in Not waren … Es war mir stets eine Ehre und ein Ansporn, für das Wohl unserer Gesellschaft zu kämpfen und positive Veränderungen herbeizuführen. Doch wie das Leben manchmal spielt, kann auch der stärkste Wille von physischen Herausforderungen eingeholt werden.“

Hagenauer will wieder gesund werden

Die körperlichen Belastungen würden es ihr nun unmöglich machen, den Aufgaben zu hundert Prozent gerecht zu werden „und gleichzeitig für mein eigenes Wohlbefinden“ zu sorgen: „Mein Credo war immer: Halbe Sachen mache ich nicht.“ Wenn sie ihre Gesundheit wieder hergestellt habe, werde sie wieder „für die Menschen arbeiten, aber nicht mehr in der Politik.“

Hagenauer betont, dass sie ihre politischen Ideale und die Verantwortung, die sie als Politikerin getragen habe, niemals vergessen werde: „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Dienst an der Gesellschaft eine noble Aufgabe ist, die weiterhin von Menschen mit Integrität und Leidenschaft ausgeführt werden muss.“

Biografisches

Die 1969 in Braunau am Inn geborene Oberösterreicherin studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg. Sie spricht Türkisch und gilt als Expertin für Sozialthemen und Migration. 2002 wurde sie politische Referentin im SPÖ-Klub, 2006 die erste Integrationsbeauftragte der Stadt Salzburg. Von 2009 bis 2013 saß Hagenauer als Abgeordnete im Salzburger Landtag.

Es erfolgte der Wechsel in die Stadtpolitik. Von 2014 bis 2019 war sie Vizebürgermeisterin in der Landeshauptstadt, seit 2019 ist sie Sozialstadträtin. Hagenauer wurde auch als mögliche Nachfolgerin von Ex-Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) gehandelt – eine Funktion, in die schließlich der heutige Stadtparteichef und Vizebürgermeister Bernhard Auinger gewählt wurde.