Grubinger Konzert
APA/GEORG HOCHMUTH
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Kultur

Percussion-Star Grubinger beendet Karriere

Er ist einer der wenigen Salzburger Stars, die international Furore gemacht haben. Und er beendet heuer seine Karriere. Dem Schlagwerker Martin Grubinger ist es gelungen, sein Instrument auch im Solo-Spiel in den Musikwelten zu etablieren. Grubinger feiert in Wien demnächst seinen Abschied von den Bühnen – mit zwei Konzerten.

Seine Fans wollten es lange nicht glauben. Sein letzter Bühnenauftritt soll dann am 22. September in Salzburg sein. Einen Tag zuvor gibt der demnächst 40 Jahre alte Familienvater sein allerletztes Konzert in Paris.

Proben bis zu 16 Stunden täglich

Höchste Präzision, Taktgefühl und Ausdauer, dafür steht Grubinger. Schweißtreibend sind seine Auftritte. Bis zu 1.100 Schläge pro Minute hallen durch die Konzertsäle. Pro Auftritt verliert er rund drei Kilogramm an Gewicht. Musikalischer Hochleistungssport – jahrelanges Training gehörte dazu wie intensive Proben, bis zu 16 Stunden täglich.

Viele Rekorde bei den Performances

Schlag auf Schlag verlief seine Karriere – mit Unterstützung der Familie, vor allem seines Vaters als Lehrer und Mentor. Der Künstler gewann sehr viele Musik-Bewerbe. Er schaffte 2006 den Weltrekord, allein in vier Stunden sechs Schlagwerk-Konzerte auf 250 Schlag-Instrumenten zu spielen. Grubinger trat mit seinem Percussive Planet Ensemble vor mehr als 200 Millionen Fernseh-Zuschauern auf – beim Eurovision Song Contest 2015 in Wien. Er war kein Teilnehmer beim Bewerb, sondern die musikalische Präsentation des Gastgeberlandes.

Internationales Echo

Der Schlagwerker moderierte die Wiener Festwochen und regelmäßig eine bayrische Kultur-Sendung. Er war Gast beim Bundespräsidenten. Friedrich Cerha komponierte für ihn. Und der mehrfache Oscarpreisträger John Williams aus den USA schwärmte über Grubingers Künste.

Der Salzburger lebt mit seiner Familie in der oberösterreichischen Gemeinde Neukirchen an der Vöckla. Er will nun ab Herbst nicht mehr ständig in der Welt unterwegs sein und sich mehr um seine Kinder kümmern. Er arbeitet künftig weiter – aber „nur“ noch als Professor an der Universität Mozarteum.