Salzburgs SPÖ-Chef David Egger hat sich Freitag eine Wahlkampfhilfe aus dem Burgenland geholt. Mit dessen  Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil drehte er eine Runde in der S-Bahn. Sie besuchten das Einkaufszentrum Europark in Taxham. Für Egger ist Doskozils Führungsarbeit vorbildlich.
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SPÖ-Chef Egger: „Sieg von Dosko pickt“

Sehr zufrieden zeigt sich der Salzburger SPÖ-Landesparteichef David Egger mit dem Ergebnis der bundesweiten Mitgliederbefragung seiner Partei. Nun soll der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (intern „Dosko“) künftiger Bundesparteichef werden. Sein Vorsprung auf die interne Konkurrenz ist knapp.

Für David Egger sollten mit dem Sieg von Doskozil alle Diskussionen um den Bundesparteivorsitz nun beendet sein: „Das Ergebnis steht fest und das Ergebnis pickt“, sagte der Salzburger in einer ersten Reaktion am Montagabend zur APA: „Ich gehe davon aus, dass die Delegierten zum außerordentlichen Bundesparteitag am 3. Juni dem Ergebnis der Mitgliederbefragung folgen werden.“

Erstes Njet aus Vorarlberg

Anders sieht das die Vorarlberger Parteichefin Gabi Sprickler-Falschlunger, die beim Bundesparteitag für Andreas Babler stimmen möchte und damit offenbar das Ergebnis der Mitgliederbefragung nicht als bindend anerkennt. Laut Sprickler-Falschlunger wird sich Pamela Rendi-Wagner aus der Politik zurückziehen.

Egger: „Bin Freund von Doskozils Politik“

Er sei überzeugt, dass Doskozil die nötige Qualität für eine geeinte Partei besitze, betont dagegen Egger. Er will selbst „mit gutem Beispiel vorangehen“ und an die eigenen Reihen appellieren, das Ergebnis zu akzeptieren. Er gilt als Unterstützer des Burgenländers, hielt sich im Salzburger Landtagswahlkampf jedoch mit Sympathiebekundungen für einen der drei Bewerber zurück.

Montag sagte er der APA: „Ich bin ein Freund der Politik von Hans Peter Doskozil. Und ich bin überzeugt, dass er seine Politik auf Bundesebene erfolgreich weiterführen kann und die SPÖ zu neuer Stärke führt.“ Egger gratulierte Montagnachmittag dem Burgenländer – sofort nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Mitgliederbefragung.

Der Salzburger Sozialdemokrat zeigt sich nun zuversichtlich: „Mit einer geeinten SPÖ können wir bei der Nationalratswahl 2024 nun neue fortschrittliche Mehrheiten erreichen.“

Egger pocht auf Einigung der Lager

Die Mitglieder der Partei hätten bundesweit gesprochen, betont Egger: „Die hohe Wahlbeteiligung steht für sich und ist ein starkes Ausrufezeichen der innerparteilichen Demokratie. Jetzt geht es darum, die Befindlichkeiten der Vergangenheit abzulegen und als SPÖ gemeinsam den Blick nach vorne zu richten. Ich bin davon überzeugt, dass Hans Peter Doskozil die Qualität besitzt, alle Strömungen innerhalb der Sozialdemokratie zu vereinen.“

Sein Wunsch sei, dass das gesamte Verfahren am Ende auch eine versöhnende Wirkung habe, so der Salzburger: „Als SPÖ werden wir dann erfolgreich sein, wenn die Rendis, Doskos und Bablers künftig an einem Strang ziehen. Inhaltlich standen sich alle Lager sehr nahe.“

Was tat sich Montag in Wien?

Hans Peter Doskozil hat die SPÖ-Mitgliederbefragung über Parteivorsitz und kommende Spitzenkandidatur für sich entschieden. Laut dem von der Vorsitzenden der Wahlkommission, Michaela Grubesa, Montagnachmittag verkündeten Ergebnis erhielt der burgenländische Landeshauptmann 33,68 Prozent der Stimmen. Platz zwei ging an Andreas Babler, Dritte wurde Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner – mehr dazu in news.ORF.at (22.5.2023)