Rettungsaktion aus dem Zug.
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Chronik

ÖBB übte Rettung aus dem Zug

Die Saalachbrücke zwischen Österreich und Deutschland ist am Sonntag im Mittelpunkt einer groß angelegten Übung mit mehr als 200 Beteiligten gestanden. Geübt wurden die Rettungsmaßnahmen, nachdem zwei Personenzüge zusammengestoßen waren.

50 Personen mussten gerettet werden, nachdem auf der Saalachbrücke (Stadt Salzburg) zwei Personenzüge kollidierten, 15 Passagiere waren verletzt, drei Personen sprangen im Schock in die Saalach und müssen von der Wasserrettung geborgen werden. Das waren die Herausforderungen für die Einsatzkräfte bei der Großübung am Sonntag, hinzu kommen Gefahren am Bahngelände.

Strecken wurden gesperrt – Abläufe geprobt

„Es ist einerseits natürlich mal zu schauen, dass der Strom abgeschalten wird, so dass die Rettungskräfte zum Zug kommen können, dass die Personen im Zug gesichert werden und dann, dass die Rettungskette gut in Kraft tritt“, schilderte Klaus Baumgartner, der Sprecher der ÖBB und ergänzte: „So was ist nie ungefährlich und deswegen üben wir das, damit das im Ernstfall, der hoffentlich selten eintritt, gut und sicher funktionieren kann.“

ÖBB Übung

Auch für Alexander Brötzner den Ortsfeuerwehrkommandanten von Wals-Siezenheim ist das keine leichte Übung: „Eine Übung am Bahngleis ist doch sehr schwierig zum Durchführen, da man ja Strecken sperren muss, das ist doch ein bisschen kompliziert. Aber es war eine interessante Übung, die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.“

Statisten: aus den Organisationen und Studierende

Die Abstimmung zwischen Einsatzorganisationen und Bahnunternehmen steht für Reinhold Ortler, den Branddirektor der Berufsfeuerwehr Salzburg im Zentrum: „Da geht es eben darum, diese Abläufe, die es auch in einem Handbuch gibt, abzuarbeiten beziehungsweise auch sicherzustellen, dass die Kommunikationswege passen.“

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Knapp 200 Beteiligte waren im Einsatz.
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Über 200 Beteiligte waren im Einsatz.
Auch die Wasserrettung war im Einsatz
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Auch die Wasserrettung war im Einsatz.
Rettungsaktion unterhalb der Brücke
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Rettungsaktion aus dem Zug.
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Unter den Statisten waren Mitglieder der Blaulichtorganisationen, Studierende der Fachhochschule St.Pölten und Bahnmitarbeiter.

Umgang mit geschockten Passagieren wurde geprobt

Neben der Bergung und Versorgung der Verletzten wurde auch die Betreuung geschockter Passagiere durch das Kriseninterventionsteam trainiert, erklärte Harald Wolfesberger, der Leiter des Kriseninterventionsteams: „Jede Reaktion auf so ein Ausnahmeereignis ist eine normale Reaktion. Es gibt Menschen, die reagieren total betroffen emotional, überfordert. Es gibt Menschen, die werden ganz ruhig dabei, alles mögliche, was die Bandbreite des Verhaltens so zu bieten hat.“

Das Kriseninterventionsteam wird immer häufiger zu Einsätzen von Rettung oder Polizei alarmiert. 400 Mal waren die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vorjahr im Bundesland im Einsatz, etwa nach Unfällen oder beim Überbringen von Todesnachrichten.