Die unzähligen Hundehaufen auf den öffentlichen Wiesen vor dem Gemeindeamt und rund um die Schulen ärgern nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde. Bis zu 16 Hundehaufen seien an einem Tag alleine auf der Wiese vor dem Gemeindeamt gezählt worden, sagt Gabriele Wintersteller vom Grödiger Bürgerservice.
Rote Fähnchen mit Aufschrift „So nicht!“
Deshalb wird ab dieser Woche liegengelassener Hundekot mit roten Fähnchen mit der Aufschrift „So nicht!“ markiert. 200 Stücke bastelten Gemeindemitarbeiter in einer ersten Tranche: „Wir lassen das alles einmal liegen und werden das alles mit Fahnen bestücken, damit man einfach einmal sieht, wie viel es ist“, sagt Wintersteller.
Das Hundekot-Problem habe sich im letzten Jahr zugespitzt: „Es ist ja nicht nur im Gemeindepark, sondern auch draußen bei der Schule, wo viele Hunde sind. Da hören wir’s auch immer wieder“, sagt die Bürgerservice-Mitarbeiterin. „Wir appellieren halt einfach an die Hundebesitzer. Das ist das Wenigste. Es wird alles zur Verfügung gestellt. Es gibt ja Mülleimer für Hundesackerl – und es liegt unter diesem Mülleimer Hundekot.“
Gemeinde will aufzeigen: „Da liegt wirklich viel“
Sie rede die Hundebesitzer deshalb schon jetzt immer wieder an, ergänzt Wintersteller: „Man bekommt nicht immer die nettesten Antworten: ‚Kümmere dich um deinen eigene Scheiß‘. Wir hoffen, dass wir’s einfach einmal in den Griff bekommen und dass die Leute sagen: Ok, ich nehme es jetzt mit. Mit dieser Aktion haben wir uns gedacht, wir zeigen das auf, damit die Leute einmal sehen: Da liegt wirklich viel.“
Gemeinde hat keine rechtliche Handhabe
Auch Bürgermeister Herbert Schober (VP und Parteifreie) spricht von einer „Zumutung“. Er steht hinter der Aktion mit den roten Fahnen – denn rechtliche Handhabe gegen säumige Hundebesitzer habe die Gemeinde bislang nicht, sagt er: „Da müsste es eine Änderung des Salzburger Landeswacheorgane-Gesetzes geben, das die Gemeinde ermächtigt, dass wir die Identität der Personen feststellen dürfen. Denn dadurch könnten wir dann auch Anzeigen erstatten.“
Der Grödiger Bürgermeister verweist darauf, dass es in Grödig kostenlose Gassisackerl gibt. 250.000 Stück davon gibt die Gemeinde pro Jahr aus – Kostenpunkt: 16.000 Euro.