Photovoltaik-Panel
ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
Umwelt

Ruf nach Reformen bei Photovoltaik-Förderung

Die Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE) verlangt Reformen bei der Photovoltaik-Förderung. Das jetzige System sei nämlich ungeeignet, um den Solarstrom-Anteil zu erhöhen. Vor allem die Abwicklung der Förderungsanträge müsse verbessert werden.

Anlass für die Kritik war auch die Diskussion um den jüngst erfolgten deutschen Atomausstueg: Der wurde ja höchste unterschiedlich beurteilt – von einem richtigen Schritt zur Energiewende bis hin zu einem Atom-Ausstieg zur Unzeit angesichts der Energiekrise. Für Letzteres zeigt PLAGE-Obmann Peter Machart Verständnis: „Ich kann verstehen, dass es Ängste in der Bevölkerung gibt in Bezug auf Energieversorgung. Wenn man das Ganze realistisch betrachtet, muss man einfach ansehen, dass in Deutschland im letzten Jahr Atomenergie nur mehr fünf Prozent beigetragen hat zum Energiemix. Von 2021 auf 2022 wurden in Deutschland fast diese fünf Prozent durch erneuerbare Energie zusätzlich innerhalb eines Jahres erzeugt.“

Vorbild Deutschland für „massenhaft“ Photovoltaik

In Sachen Photovoltaik hinke Österreich Deutschland jedenfalls hinterher, kritisiert Machart: „Wenn man beispielsweise an das ‚Eine Million Dächer‘-Programm zurückdenkt, das es vor einigen Jahren in Deutschland gab, dann sieht man, dass man politisch etwas erreichen kann. Wenn man die Grenze Salzburg-Bayern passiert, dann erkennt man das auch mit einem Blick auf die Dächer und den Photovoltaik-Anlagen, die sich hier massenhaft finden. Das ist sicher der Förderungsstruktur geschuldet, die hier verfolgt worden ist. Und dieser massive Anstieg der Erneuerbaren in Deutschland – eben vier, fünf Prozent pro Jahr – zeigt, dass da doch was geht.“

Förderung in Österreich: „derzeit nicht befriedigend“

Und genau in der Förderstruktur sieht Machart auch ein massives Manko: „Entweder ich fördere – dann soll ich so fördern, dass es kein Lotteriespiel wird, wie das leider in diesem Bereich (derzeit – Anm.) der Fall ist. Ich muss mich innerhalb eines kurzen Minutenfensters hinsetzen und hoffen, dass mein Computer schnell genug ist, dass ich eine Förderung bekomme. Wenn ich eine Förderung mache, dann so, dass ich die auch bekommen kann – ohne auf einen einzigen Termin hinzufiebern. Die Alternative ist, dass ich die Förderungen eben nicht an Privatpersonen ausschütte, sondern das dann über andere Wege machen. Aber so wie es derzeit ist, ist es keine befriedigende Situation.“

Das gehöre dringend repariert, fordert PLAGE-Obmann Machart. Genau stellt übrigens kürzlich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) auch in Aussicht.