Weil sie einen Betriebsrat gründen wollten, seien drei Mitarbeiter einer Hotelgruppe in der Stadt Salzburg gekündigt worden, kritisiert der ÖGB. Die Betreibergesellschaft der Hotels weist das zurück. Der Konflikt wird nun vor Gericht ausgetragen und entschieden.
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Betriebsratsgründung: Gericht hebt Kündigung auf

Im Zusammenhang mit einer Betriebsratsgründung ist am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht eine Kündigung aufgehoben worden. Drei Mitarbeiter sind gekündigt worden, nachdem sie in zwei Häusern einer Hotelkette einen Betriebsrat gründen wollten.

Es geht um das Hyperion-Hotel im Salzburger Andräviertel und um das H+-Hotel beim Salzburger Hauptbahnhof. Diese beiden Häuser gehören einer deutschen Kette. Für die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an beiden Standorten sollte ein gemeinsamer Betriebsrat gegründet werden. Das gesetzlich dafür vorgeschriebene Verfahren begann Mitte März. Drei Mitarbeiter der beiden Häuser – zwei Männer und eine Frau – die sich besonders für den neuen Betriebsrat eingesetzt hatten, habe man noch am selben Tag gekündigt, kritisierte die Gewerkschaft Ende März.

Arbeitsgericht hob Kündigung auf

Am Donnerstag wurde am Arbeitsgericht über die Kündigungen verhandelt. Bereits am Vormittag wurde eine der beiden Kündigungen im Zusammenhang mit einer Betriebsratsgründung aufgehoben. Der betroffene Mitarbeiter sei rechtskräftig wieder eingestellt worden, sagt sein Anwalt. Allerdings lasse ihn das Hotel derzeit nach wie vor nicht an den Arbeitsplatz, sagt sein Anwalt Klaus Perner – er gehe als „bezahlt spazieren.“

Weiterer Prozess in zwei Wochen

Ein zweiter Prozess gegen den zweiten Initiator eines Betriebsrat in zwei Wochen werde voraussichtlich kein anderes Ergebnis bringen, so der Anwalt. Die dritte Gekündigte löste hingegen ihr Dienstverhältnis einvernehmlich auf und sucht sich einen anderen Job.

Kein Kommentar der Hotelkette

Die Hotelkette teilte dem ORF auf Anfrage mit, dass man wegen des laufenden Verfahrens keine weitere Stellungnahme zu diesem Thema abgebe.