15 Umweltschutzorganisationen, 53 Naturwissenschaftler und dazu alle neun Landesumweltanwälte Österreichs wenden sich jetzt schriftlich in einem offenen Brief an die künftige Salzburger Landesregierung: Angesichts der drohenden Erderwärmung von vier Grad Celsius und dem bereits dramatischen Artensterben, gelte es unbedingt „kritische Kipppunkte“ des Ökosystems zu vermeiden.
So seien in Österreich 83 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten und 79 Prozent der Lebensräume konkret bedroht. Beim Bodenverbrauch verfehle Österreich sogar das Nachhaltigkeitsziel des Bundes um mehr als das Vierfache, heißt es.
„Dramatische Auswirkungen“ vorausgesagt
Allein im Salzburger Alpenvorland sei ein Drittel aller Tagfalterarten schon ausgestorben oder bedroht. Was wiederum die Ernährung vieler Tiere sowie die Bestäubung von 80 Prozent aller Pflanzen gefährde. Es würden „sämtliche Forschungserkenntnisse“ vorliegen, um „Schlimmeres noch abzuwenden“, so die Unterzeichner.
Sie verlangen „mehr Einsatz der nächsten Landesregierung für den Umwelt- und Klimaschutz“. Es müssten auch die Landesumweltanwaltschaften erhalten werden. Diese würden der Natur „im Kampf gegen die Klimakrise“ eine wichtige Stimme auf Basis der Gesetze verleihen.
Ob die frisch gewählten Politiker in wirtschaftlich schweren Krisenzeiten solchen Forderungen tatsächlich viel Gehör schenken werden, das wird sich zeigen.