Die Forderung nach einer Neufassung der Hymne wird von der Interessengemeinschaft damit argumentiert, dass Komponist Ernst Sompek Nationalsozialist und Autor Anton Pichler Kriegsverherrlicher gewesen seien. Diese Forderung werde man nicht erfüllen, betont Haslauers Sprecher Christian Pucher am Dienstag.
Hymne „unverrückbares Identifikationssymbol“
„Beschäftigung mit der Geschichte ist notwendig und wichtig, bedeutet aber für uns nicht, dass man eine Landeshymne vom Text und der Musik her neu erfinden muss. Denn für uns steht die Landeshymne außer Streit. Sie ist ein unverrückbares Identifikationssymbol für die Bevölkerung, und daher erteilen wir einer etwaigen Neufassung eine klare Absage“, so Pucher.
Neben der Debatte um die Landeshymne hat die Stadt Salzburg auch seit Jahren nicht über Änderungen der NS-belasteten Straßennamen entschieden.
Fassung erschien in drei verschiedenen Ausgaben
Autor Anton Pichler wurde 1874 in der Stadt Salzburg geboren, war Priester, Religionslehrer und eben auch Texter der Salzburger Landeshymne. Er wurde als Heimatdichter mehrfach ausgezeichnet. Pichler starb mit 69 Jahren – bis heute erinnert eine Gedenktafel am Geburtshaus Pichlers an den Salzburger.
Die Salzburger Landeshymne kam am 15. Mai 1928 vor dem vollzähligen Landtag und allen Mitgliedern der Landesregierung in der Knaben-Volksschule St. Andrä durch den Schülerchor zum ersten Mal zur Aufführung.
Komponist Ernst Sompek war neben seinem Beruf als Lehrer auch Chormeister. 1928 vertonte er die von Pichler geschriebene Landeshymne. Nachdem diese im Mai 1928 uraufgeführt worden war, brachte Sompek sie im darauffolgenden Oktober im Eigenverlag in drei Ausgaben heraus: Singstimme mit Klavierbegleitung (großes Format), Singstimme allein (Noten und Text in kleinem Format für die Schuljugend und für Chorvereinigung) und Harmonie-Instrumentalstimmen für die Musikkapellen jeden Umfangs für den kompletten 29-stimmigen Satz. Der gebürtige Salzburger verstarb 1954 im Alter von 78 Jahren.