Pädagogin sitzt mit Kindern an Tisch in Kindergarten
ORF
ORF
Soziales

Streit um Gratis-Kindergarten

Der kostenlose Gratis-Kindergarten für Drei- bis Sechsjährige sorgt in manchen Gemeinden für Debatten. In Neumarkt (Flachgau) beklagen Eltern, die Stadtgemeinde reiche die Landessubvention für die Kindebetreuung nicht weiter. Die Gemeinde dementiert das.

Dort verweist man auf Qualitätsverbesserungen für die Eltern. Mit der Einführung des Gratiskindergartens für Drei- bis Sechsjährige durch das Land habe Neumarkt auch neue Kindergartentarife angekündigt, sagt die Obfrau des Elternvereins, Carla Hirscher.

„Im ersten Moment wirken die Preise ja toll – auch, dass es jetzt mehr Tarife gibt, weil es bisher ja nur einen Vormittags- und einen Nachmittags-Tarif gab. Wenn man sich die Preise aber genauer ansieht, dann erkennt man, dass es hier zu starken Preissteigerungen im Ausmaß von bis zu 47 Prozent kommt.“

Bürgermeister: „Gemeinde bereichert sich nicht“

Zwar werde der Elternbeitrag nur um vier Euro erhöht – durch den gestiegenen Zuschuss des Landes nehme die Stadtgemeinde Neumarkt aber um 60 Euro mehr als bisher ein, kritisiert Hirscher.

Bürgermeister Adi Rieger (ÖVP) weist die Kritik zurück. „Wir bereichern uns nicht an irgendwelchen Förderungen des Landes Salzburg. Wir geben das unterm Strich zu 100 Prozent den Eltern weiter. Der Halbtages-Kindergarten ist ja gratis. Und der Löwenanteil betrifft Kinder, die 30 bis 40 Stunden pro Woche betreut werden. Für sie wird es wesentlich günstiger – nämlich 20 Euro bzw. 60 Euro, wenn die Kinder 30 bis 40 Stunden pro Woche betreut werden müssen“, betont Rieger.

Klambauer: „Vormittagsbetreuung soll gratis sein“

Die für Familienpolitik ressortzuständige Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) wiederum betont, die Landesförderung sei gedacht, die Vormittagsbetreuung komplett gratis und die Ganztagsbetreuung insgesamt günstiger zu machen.