Fernwärme Biomasse Heizwerk Siezenheim II der Salzburg AG während der Bauarbeiten
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Wirtschaft

Großes Biomasse-Heizwerk kurz vor dem Start

In Wals-Siezenheim (Flachgau) ist das neue große Biomasse-Heizkraftwerk der Salzburg AG kurz vor dem Start. Kommende Woche soll dort zum ersten Mal eingeheizt werden, ab Juli soll das Werk dann rund 8.000 Haushalte mit Fernwärme und Strom versorgen.

Es sieht aktuell zwar noch nach Rohbau aus – ist aber schon fast fertig: Das neue Heizkraftwerk Siezenheim II. Kommende Woche soll das erste Mal richtig eingeheizt werden – nach nur knapp einem Jahr Bauzeit: „Jetzt starten wir die warme Inbetriebsetzung“, sagt Siegfried Müllegger, Leiter der Energietechnik bei der Salzburg AG. „Wir sagen hier das ‚First Fire‘. Das heißt es wird zuerst der Kessel einmal ordentlich ausgeheizt, dass die ganze Feuchtigkeit rausgeht. Dann wird er zum ersten Mal mit Brennstoff beschickt und dann beginnt die Produktion von heißem Dampf und in weiterer Folge auch von Ökostrom.“

„Großer Baustein“ zur Dekarbonisierung der Fernwärme

Mit dem 46-Millionen-Euro-Projekt erhöht die Salzburg AG den CO2-neutralen Anteil bei der Fernwärme von 30 auf 40 Prozent. Ab Juli sollen dann mehr als 8.000 Haushalte in der Stadt Salzburg, Wals und in Hallein mit Fernwärme versorgt werden, dazu noch rund 7.500 Haushalte mit Ökostrom.

Fernwärme Biomasse Heizwerk Siezenheim II der Salzburg AG während der Bauarbeiten
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Rund 8.000 Haushalte sollen von dem neuen Heizwerk mit Fernwärme aus Hackschnitzeln versorgt werden

„Dieses neue Kraftwerk ist ein erster großer Baustein auf unserem Weg, die Fernwärme zu dekarbonisieren“, sagt Salzburg-AG-Vorstandschef Michael Baminger. „Wir schaffen jetzt – mit der Inbetriebnahme – 40 Prozent CO2-neutral. Und da gibt es noch viele weitere Projekte, die jetzt in der Pipeline sind und die wir sukzessive ausbauen. Aber heute, das ist sicher ein Meilenstein.“

Zwei Heizwerke nahe zueinander

Durch die allgemeine Teuerung sind die Kosten für das neue Kraftwerk laut Salzburg AG um knapp fünf Prozent auf 46 Millionen Euro gestiegen. Die Investition zahle sich aber in jedem Fall aus – auch wegen der Standortwahl: „Wir haben ja bewusst Siezenheim II ganz in der Nähe zu Siezenheim I gebaut“, sagt Müllegger. „Wir brauchen schon mehr Personal, aber wir werden hier mit nur fünf Personen zusätzlich auskommen für so ein großes Kraftwerk. Das heißt, das Personal kann sich gegenseitig aushelfen und vor allem auch die Brennstofflogistik wird eine gemeinsame Brennstofflogistik sein – eine gemeinsame Anlieferung von Hackschnitzel für beide Kraftwerke.“

Großes Biomasse-Heizwerk kurz vor dem Start

Pro Tag werden im neuen Kraftwerk künftig rund zehn Lkw-Fuhren Hackschnitzel verarbeitet – um die Hälfte mehr als in allen anderen Salzburg-AG-Biomasse-Kraftwerken zusammen.